KASSEL (awp international) - Der Dünger- und Salzkonzern K+S kann seine Kaliproduktion am Werk Werra trotz Trockenheit mindestens bis Weihnachten sicherstellen. Der Konzern bekräftigte daher seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr. Das operative Ergebnis (Ebitda) soll in der Bandbreite von 570 bis 630 Millionen Euro liegen, teilte K+S am Montag in Kassel mit. Der Ausblick unterstellt dabei ein durchschnittliches Geschäft mit Auftausalz im Dezember. Im Vorjahr hatte der Konzern 577 Millionen Euro erreicht. Die Aktie zog zum Handelsbeginn um fast 5 Prozent an.

K+S sieht dabei eine positive Entwicklung im laufenden Quartal. "Unser Auftausalzgeschäft ist sehr ordentlich angesprungen", erklärte Vorstandschef Burkhard Lohr. Wichtig sei aber der Dezember. Zudem sieht Lohr eine weiter positive Preisentwicklung sowie eine anhaltend robuste Nachfrage im Kaligeschäft.

K+S hatte Mitte November seine Ergebnisprognose wegen des trockenen Sommers gesenkt. Durch den niedrigen Wasserstand hatte das Unternehmen zwischenzeitlich die Produktion stoppen müssen, da nicht ausreichend Abwässer in die Werra geleitet werden konnte. Für die Wiederaufnahme der Produktion schuf das Unternehmen Platz in den Stapelbecken vor Ort und sicherte sich kurzfristig zwei zusätzliche Speicherbecken. Das Erreichen der neuen Ziele hatte Lohr dabei massgeblich vom Wetter im vierten Quartal abhängig gemacht.

Eine volle Produktion an den drei Standorten des Kaliwerks Werra sei nun bis einschliesslich 23. Dezember gewährleistet, hiess es nun von K+S. Entsorgungsbedingte Produktionsunterbrechungen würde es nur über die Feiertage bis zum 1. Januar geben, wenn die Trockenheit weiter anhalte. Bei nennenswerten Niederschlägen könnten sich die Stillstände weiter verringern. Den negativen Ergebniseffekt bezifferte K+S auf maximal 15 Millionen Euro.

Im ersten Quartal seien Stillstände der Produktion durch den Abbau von Beständen in den Pufferspeichern auch bei anhaltender Trockenheit aus aktueller Sicht unwahrscheinlich, hiess es. Ab Frühsommer werde K+S voraussichtlich in der Lage sein, die temporären Speicherkapazitäten für Salzabwässer vor Ort weiter steigern zu können. So stehe die technische Lösung für eine Lagerung unter Tage, die Vorbereitung der Genehmigung sei eingeleitet. "Wir dürften im kommenden Jahr eine deutlich höhere Sicherheit in der Produktion auch bei anhaltend trockener Witterung haben", schätzt Lohr./nas/bgf/she