KASSEL (awp international) - Aufatmen bei K+S : Der Dünger- und Salzkonzern hat seine Kali-Produktion an der Werra nach mehreren Wochen Zwangspause wieder hochgefahren. Die Produktionsausfälle infolge der anhaltenden Trockenheit kosten das Unternehmen allein im dritten Quartal voraussichtlich rund 80 Millionen Euro, wie K+S am Freitag in Kassel mitteilte. Aus heutiger Sicht seien weitere Produktionsstillstände bis zum Jahresende zwar unwahrscheinlich, ausschliessen könne man sie aber nicht. Auch sei die aufwändige Entsorgung von Salzwässern fern der Produktionsstandorte in den kommenden Monaten wahrscheinlich. Dies dürfte wohl weiteres Geld schlucken.

An der Börse sorgten die Nachrichten dennoch für Erleichterung. Nach einem schwächeren Start legte die K+S-Aktie am Morgen um 2,80 Prozent zu und war damit zweitstärkster Wert im MDax . Seit Jahresbeginn hat sie damit aber immer noch fast zwölf Prozent verloren.

Das Unternehmen hatte die Produktion am Standort Wintershall des Verbundwerkes Werra Ende August gestoppt, da es wegen der anhaltenden Trockenheit und dem daraus folgenden niedrigen Wasserstand nicht ausreichend Abwässer in die Werra leiten konnte. Im September fuhr K+S deshalb auch die Produktion am Standort Hattorf herunter.

Das Problem des Niedrigwassers hat sich auch jetzt nicht gelöst. Um die Produktion wieder aufnehmen zu können, hat das Unternehmen in den Stapelbecken vor Ort Platz geschaffen und sich ausserdem kurzfristig zwei zusätzliche Speicherbecken gesichert.

Bei seiner Gewinnprognose für 2018 hat K+S-Chef Burkhard Lohr die Belastungen durch die Produktionsausfälle an der Werra bislang ausgeklammert. Ohne diese Kosten soll der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) weiterhin 660 bis 740 Millionen Euro erreichen, hiess es. Eine neue Ergebnisschätzung für das Gesamtjahr will das Unternehmen erst bei der Vorlage der Quartalszahlen am 15. November veröffentlichen./stw/tav