Zürich (awp) - Die Vermögensverwalterin Julius Bär soll laut einem Medienbericht aus den USA mit der spanischen Bank Santander über den Verkauf von Teilen des Lateinamerika-Geschäfts verhandeln. Im Zentrum dürfte dabei das Venezuela-Geschäft stehen, heisst es in einem Bericht der Branchenpublikation Citywire Americas. Bei Julius Bär wollte eine Sprecherin den Bericht gegenüber der Nachrichtenagentur AWP nicht kommentieren.

Der Vermögensverwalter hatte allerdings bereits früher erklärt, dass er sich in Lateinamerika auf Märkte wie etwa Brasilien, wo er 2018 eine Übernahme getätigt hatte, sowie einige weitere Länder fokussieren möchte. Julius Bär bleibe in Lateinamerika weiterhin aktiv, betonte die Julius Bär-Sprecherin am Donnerstag. Gegenüber "Citywire Americas" wollte auch die Bank Santander keinen Kommentar abgeben.

Das Venezuela-Geschäft hatte für Julius Bär zuletzt für negative Schlagzeilen gesorgt. In den USA war Ende Oktober ein früherer Julius-Bär Mitarbeiter zu zehn Jahren Gefängnis wegen einer Geldwäschereiaffäre verurteilt worden. Er soll in den vergangenen Jahren mitgeholfen haben, bei der staatlichen venezolanischen Erdölgesellschaft Petróleos de Venezuela PDVSA rund 600 Millionen US-Dollar zu unterschlagen.

Julius Bär selbst hatte im August nach Bekanntwerden der Vorwürfe mitgeteilt, dass sie mit Blick auf die Geldwäschereiaffäre eine interne Untersuchung durchführe.

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