Zürich (awp) - Die Julius Bär Gruppe hat im ersten Semester 2018 die Gewinnzahlen weiter klar gesteigert. Der Vermögensverwalter hat zudem weitere klare Neugeldzuflüsse verzeichnet, wobei die neuen Gelder vor allem von Kunden aus der Schweiz, Europa und Asien stammten. Allerdings hat die Gruppe eine Abkühlung des Marktes gegen Ende des ersten Halbjahres zu spüren bekommen. Die Kundenvermögen gingen gegenüber dem Stand von Ende April gar leicht zurück.

Der adjustierte Konzerngewinn für die ersten sechs Monate stieg gegenüber dem Vorjahreswert um 19 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 480 Millionen Franken, wie der Vermögensverwalter am Montag mitteilte. Unter dem Strich resultierte ein um 26 Prozent höherer Konzerngewinn nach IFRS von 444 Millionen Franken.

CEO Bernard Hodler spricht in der Medienmitteilung von einem "anspruchsvollen Umfeld". Die Märkte hätten das erste Halbjahr angesichts möglicher Auswirkungen handelspolitischer Spannungen und eines bevorstehenden Endes der quantitativen Lockerung eher verhalten beendet. Er bleibe aber zuversichtlich, dass die Bank ihre Ziele bezüglich Nettozuflüssen und Kosteneffizienz dieses Jahr erreichen werden.

Zum Semesterende verwaltete die Bank Vermögen in der Höhe von 400 Milliarden Franken, leicht weniger als noch per Ende April 2018 (401 Milliarden), aber rund 3 Prozent mehr als per Ende 2017. Insgesamt flossen der Bank in den ersten sechs Monaten 9,9 Milliarden Franken zu gegenüber 10,2 Milliarden im gleichen Vorjahreszeitraum. Das entsprach einem annualisierten Netto-Neugeldzufluss von 5,1 Prozent, womit die Bank etwa in der Mitte ihres Zielbereichs von 4-6 Prozent lag.

Die Vermögensverwalterin erwirtschaftete im ersten Semester einen Betriebsertrag von 1,79 Milliarden Franken, was einem Anstieg um 12% entsprach. Damit erwirtschaftete sie auf den verwalteten Vermögen eine kaum veränderte Bruttomarge von 91,5 Basispunkten. Die Bank zählte 79 Kundenberater mehr als noch Ende Jahr, wobei 13 der neuen Berater durch die Übernahme der brasilianischen Reliance Group dazu kamen. Das Kosten/Ertrags-Verhältnis betrug 69,1 Prozent, nachdem es im Gesamtjahr 2017 noch bei 69,0 Prozent gelegen hatte.

Mit den vorgelegten Zahlen hat der Vermögensverwalter die Konsenserwartungen auf Gewinnstufe leicht übertroffen. Analysten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem adjustierten Konzerngewinn von 476 Millionen und einem IFRS-Reingewinn von 440 Millionen Franken gerechnet. Zudem hatten sie den Neugeldzufluss im Schnitt bei 10,7 Milliarden und die Kundenvermögen bei 405,8 Milliarden Franken prognostiziert.

tp/uh