NEU-ISENBURG (dpa-AFX) - Der Lkw-Zulieferer Jost Werke will durch die Übernahme der schwedischen Ålö Holding im internationalen Geschäft mit Agrarmaschinen wachsen. Für den Hersteller von landwirtschaftlichen Frontladern zahle Jost 250 Millionen Euro an den Finanzinvestor Altor, teilte das im SDax gelistete Unternehmen am Freitag in Neu-Isenburg mit. An der Börse wurde die Übernahme positiv aufgenommen, der Kurs stieg am Morgen um 2,54 Prozent auf 34,30 Euro.

Mit der Übernahme will der Jost-Vorstand das landwirtschaftliche Geschäft zu einer weiteren tragenden Säule des Unternehmens ausbauen. Mit einem für 2019 prognostizierten Umsatz von rund 200 Millionen Euro würde Ålö bereits rund ein Fünftel zum Gesamtumsatz von Jost beitragen.

Finanzvorstand Christian Terlinde geht davon aus, dass das zugekaufte Geschäft im kommenden Jahr mit seiner Marge auf Basis des bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bereits das Gruppenniveau erreichen wird. Mittelfristig soll die Übernahme die Marge der Gruppe nach oben treiben. Im vergangenen Jahr lag diese bei rund 13 Prozent.

Für 2019 plant Ålö demnach ein Ebitda zwischen 25 und 26 Millionen zu erreichen. 2020 soll der Umsatz stabil bleiben und das operative Ergebnis bei 27 bis 31 Millionen Euro liegen. Dabei seien potenzielle Synergien mit Jost noch nicht enthalten.

Langfristig will Jost mit Ålö den Zugang zu internationalen Märkten in Asien, Afrika und Lateinamerika erschließen. Bisher sind die Schweden - ähnlich wie Jost - hauptsächlich in Europa und den USA aktiv: Der weltweite Marktanteil bei Frontladern für die Landwirtschaft liegt den Angaben zufolge bei 30 Prozent.

Jost selbst hatte zuletzt seine Umsatzprognose gesenkt. Die Erlöse dürften 2019 wegen der Probleme im Nutzfahrzeugmarkt im Vorjahresvergleich im niedrigen einstelligen Prozentbereich sinken. Vor allem das Europa-Geschäft bereitete Probleme und das könnte sich auch fortsetzen. Experten erwarten für das kommende Jahr bereits einen Rückgang der europäischen Lkw-Produktion von 15 Prozent und sogar doppelt so viel in den USA./ssc/stw/jha/