DARMSTADT (dpa-AFX) - Trotz einer guten Auftragsdynamik spürt der Spezialmaschinenbauer Isra Vision erste Auswirkungen des neuartigen Coronavirus. Es gebe erste Verzögerungen bei Projekten mit Kunden in China, teilte der SDax-Konzern am Montag in Darmstadt mit. Aufgrund der aktuellen Lage sei eine Jahresprognose daher nur begrenzt möglich. Die erwartete Erholung in diesem Jahr bleibe nun erst einmal offen. Die Auftragseingänge insbesondere aus Asien hingen in den nächsten Monaten maßgeblich davon ab, wie sich die Lage in Bezug auf das Coronavirus entwickelt.

Die gesamte Entwicklung im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres, das bis Ende Dezember lief, scheint Aktionäre dennoch zunächst zu beruhigen: Die Aktie legte am Vormittag leicht um 0,1 Prozent zu. Der Umsatz ging im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht um 3 Prozent auf 33,1 Millionen Euro zurück. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) sank ebenfalls innerhalb eines Jahres von 6,9 auf 6,6 Millionen Euro. Allerdings sieht die Konzernführung nach einem starken Vorjahresquartal in den aktuellen Zahlen schon eine leichte Erholung und spricht von einem "soliden" Ergebnis.

Das schwache Schlussquartal bis Ende September hatte dem Konzern zuvor die Jahresziele für das Geschäftsjahr 2018/2019 verhagelt. Für 2019/2020 hatte der Vorstand zuletzt auf ein zweistelliges Wachstum gehofft, was allerdings wegen des Virus nun schwer abzuschätzen sei, hieß es am Montag. Das Potenzial der Aufträge stütze jedenfalls die Erwartungen eines Wachstums im unteren zweistelligen Prozentbereich.

Das Management habe bereits Maßnahmen vorbereitet, um etwaige Auswirkungen des Corona-Virus abzufedern, hieß es weiter. Grundsätzlich bleibe das Ziel, den Umsatz mittelfristig über die Marke von 200 Millionen Euro zu steigern. Für das abgelaufene Geschäftsjahr schlägt das Management eine Erhöhung der Dividende auf 0,18 Euro vor. Im Vorjahr waren es noch 0,15 Euro.

Im regionalen Vergleich entwickelten sich die Geschäfte des Konzerns im ersten Quartal unterschiedlich: Während das Management auf den europäischen Märkten noch eine leichte Zurückhaltung verzeichnet, seien die Umsätze in Asien bisher auf einem ähnlich guten Niveau wie im Vorjahr. Dazu entwickele sich Amerika gut.

Im Februar war bekannt geworden, dass der schwedische Industriekonzern Atlas Copco den SDax-Konzern aus Darmstadt übernehmen will. Ende Februar hat nun die Annahmefrist für das Angebot für die Aktionäre im in Höhe von 50 Euro pro Aktie begonnen. Damit liegt das Angebot mittlerweile leicht unter dem aktuellen Kurs. Die Annahmefrist läuft laut Unternehmensangaben noch bis zum 8. April./knd/kro/stk