Die Fluglinie werde in diesem Sommer den Höchststand ihrer Investitionen erreichen und sei bereit, die Ernte einzufahren, erklärte Kjos am Dienstag auf der Jahreskonferenz des internationalen Flughafenverbandes ACI in Brüssel. Die Airline sei nun groß genug. "Jetzt geht es darum, das künftige Geschäft weiterzuentwickeln", ergänzte er. Kjos widersprach damit der Auffassung, Norwegian sei alleine nicht lebensfähig und brauche Partner oder Käufer. Davon geht der britisch-spanische Luftfahrtkonzern IAG aus, der an Norwegian seit Kurzem beteiligt und mit zwei Übernahmeofferten bei Großaktionär Kjos abgeblitzt ist.

Auch die Lufthansa steht "in Kontakt" mit der skandinavischen Billigairline, hatte Vorstandschef Carsten Spohr jüngst erklärt. Einem Insider zufolge sind das aber erst Sondierungsgespräche und keine formellen Verhandlungen. Kjos hatte dazu am Montagabend im norwegischen Rundfunk erklärt, Vertreter von Lufthansa hätten Berater von Norwegian getroffen. Er selbst habe sich mit Spohr über Textnachrichten ausgetauscht. Es sei aber "ein bisschen zu früh" für einen Verkauf.

Sollte Norwegian in einem der großen Luftfahrtkonzerne aufgehen, wäre das der nächste Schritt in der Branchenkonsolidierung nach der Pleite von Air Berlin und der britischen Monarch im vergangenen Jahr. Kjos bekräftigte auf der Konferenz, er habe Norwegian nicht zum Verkauf gestellt. "Es sind sehr gute Fluggesellschaften interessiert", sagte er. Das sei ein Zeichen, dass sein Unternehmen etwas richtig mache.