PARIS (dpa-AFX) - Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) erwägt ein schärferes Vorgehen gegen sehr spekulative Finanzprodukte. Die Aufsichtsbehörde hat unter anderem die bei Privatanlegern beliebten Differenzkontrakte (CFDs) im Visier, bei denen mit recht geringem Kapitaleinsatz hohe Gewinne, aber auch hohe Verluste erzielt werden können. Wie die ESMA am späten Freitagabend in Paris mitteilte, könnte sie zum Beispiel Regelungen treffen, um mögliche Verluste der Anleger zu begrenzen. Während CFDs generell weiter erlaubt sein sollen, könnte der Verkauf ähnlich funktionierender, sogenannter binärer Optionen sogar verboten werden.

Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde zeigte sich in ihrer Mitteilung besorgt über den Vertrieb spekulativer Finanzprodukte an Privatanleger. Die ESMA beobachte den Markt kontinuierlich und habe dafür gesorgt, dass die jeweils national zuständigen Behörden auf diesem Gebiet eine einheitlichere Linie verfolgen.

In Deutschland ist es bereits seit dem 10. August 2017 verboten, Differenzkontrakte mit Nachschusspflicht an Privatanleger zu verkaufen. Bei diesen Konstruktionen konnten die Verluste den Einsatz um ein Vielfaches übersteigen.

Die Nachricht der ESMA setzte die Aktien solcher Brokerhäuser unter Druck, die Produkte wie CFDs oder binäre Optionen anbieten. So waren CMC Marktes um fast 19 Prozent eingebrochen, bevor sie sich etwas erholten und zuletzt noch rund 12 Prozent im Minus waren. Die Anteilsscheine von Plus500 sackten um mehr als 15 Prozent ab. Die Papiere der IG Group verloren zuletzt knapp 11 Prozent. Die IG Group bezeichnete das Vorgehen der ESMA als "unverhältnismäßig"./la/ag/jha/