Neuer Finanzvorstand des spanisch-deutschen Unternehmens wird David Mesonero, der bisher für die Strategie und Integration von Gamesa verantwortlich ist, wie Siemens am Dienstag mitteilte. Der 38-Jährige ist der Schwiegersohn von Iberdrola-Chef Ignacio Galan. Dieser hatte sich am harten Durchgreifen des von Siemens entsandten deutschen Gamesa-Chefs Markus Tacke nach der Fusion gestört. Iberdrola hat laut dem Aktionärsvertrag ein Vorschlagsrecht für den Posten.

Der Job des Gamesa-Finanzchefs wird frei, weil Amtsinhaber Miguel Angel Lopez zum 1. Dezember auf den Posten des Spanien-Chefs von Siemens aufrückt. Damit wird der 53-Jährige, der Ende 2017 von Siemens zu Gamesa geschickt worden war, zugleich Verwaltungsratschef von Siemens Gamesa. Rosa Garcia Garcia, die die beiden Posten bislang bekleidet hatte, habe sich nach sieben Jahren entschieden, "sich anderen Herausforderungen außerhalb des Konzerns zu stellen", teilte Siemens mit.

Gamesa-Verwaltungsrat Michael Sen, der im Siemens-Vorstand für den Windrad-Hersteller zuständig ist, sagte Reuters, die Beschlüsse seien ein Zeichen der Kontinuität. "Wir sind damit zufrieden." Siemens sei ein langfristig treuer Anteilseigner von Gamesa. Der Münchner Industriekonzern hält 59 Prozent an Siemens Gamesa, Iberdrola acht Prozent. Auf der Hauptversammlung hatte Iberdrola Gegenanträge zu den Vorschlägen von Siemens gestellt, war damit aber abgeblitzt. Vorstandschef Joe Kaeser war im Juli eigens nach Spanien zu Galan gereist, um die Wogen in dem Streit zu glätten.

Siemens Gamesa leidet wie die Konkurrenz unter dem Preisdruck in der Branche. Im vergangenen Jahr hatte Tacke den Abbau von 6000 Stellen beschlossen. "Im ersten Jahr ging es vor allem um die Integration der beiden Unternehmen", sagte Sen. "Jetzt, nach deren Abschluss, muss sich Gamesa unnachgiebig auf die Umsetzung der Ziele für 2020 fokussieren. Das sollte allen Aktionären nutzen." Dazu wird der Posten eines Chief Operating Officer (COO) geschaffen, der sich unter anderem um weitere Kostensenkungen kümmern soll. Der größte Hebel liegt dabei laut Sen in den Materialkosten. Der Chef der Gamesa-Sparte für Windkraftanlagen an Land (Onshore), Ricardo Chocarro, verlässt das Unternehmen nach 19 Jahren. Interims-Nachfolger wird Mark Albenze, der für die Service-Sparte verantwortlich ist.