Seoul/New York (awp/sda/reu) - Der US-Hedgefonds Elliott will mit einer milliardenschweren Beteiligung den Umbau bei dem südkoreanischen Autokonzern Hyundai Motor Group antreiben.

Der aktivistische Investor legte am Mittwoch offen, Aktien an den zu der Gruppe gehörenden Gesellschaften Hyundai Mobis, Hyundai Motor sowie Kia Motors im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar zu halten.

Zugleich drängte der Finanzinvestor zu schnelleren Reformen und forderte die Gruppe auf, einen genauen Plan vorzulegen, wie Hyundai die Rendite steigern, die Bilanz optimieren und die Unternehmensführung verbessern wolle.

Der Vorstoss des für sein aggressives Vorgehen bekannten Hedgefonds kam an der Börse gut an. Aktien des Zulieferers Hyundai Mobis sprangen nach der Ankündigung mehr als sechs Prozent nach oben, Hyundai-Motor-Papiere rund fünf Prozent und Kia-Motors-Anteilsscheine knapp vier Prozent.

Analysten rechneten mit einer Steigerung des Unternehmenswerts durch den Einstieg des Investors. "Elliott hat Hyundai den Krieg erklärt, aber noch keine genaueren Forderungen gestellt, deshalb ist Bedarf an weiteren Diskussionen", sagte Fondsmanager Kim Sung-soo von LS Asset Management.

REFORMEN ANGEKÜNDIGT

Das familiengeführte Konglomerat hatte vergangene Woche angekündigt, Forderungen nach grösserer Transparenz nachkommen zu wollen und die komplexe Eigentümerstruktur zu glätten.

Investoren äusserten daraufhin die Sorge, dies könnte vor allem der Eigentümerfamilie und weniger anderen Aktionären zugutekommen. Elliott begrüsste die Pläne als ersten Reformschritt, betonte aber zugleich, dass noch weitere bedeutende Massnahmen notwendig seien.

Der Hedgefonds hatte bereits Druck auf den südkoreanischen Elektronikkonzern Samsung ausgeübt und dort im vergangenen Jahr die Rendite nach oben getrieben.