(neu: Aktienkurs, Einschätzung von Analysten, Details)

METZINGEN (dpa-AFX) - Der Modekonzern Hugo Boss hat dank guter Geschäfte im wichtigen Schlussquartal 2019 ein höheres Umsatzplus erzielt als am Markt angenommen. Im Zeitraum Oktober bis Dezember stiegen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um gut 5 Prozent auf 825 Millionen Euro, wie der Konzern am Dienstag in Metzingen mitteilte. Experten waren im Schnitt von rund 800 Millionen Euro ausgegangen. Währungsbereinigt belief sich das Plus im vierten Quartal auf 4 Prozent. Dabei liefen die Geschäfte vor allem in Europa und dort besonders in Frankreich und Großbritannien rund. In den USA sowie in Hongkong gestaltete sich das vierte Quartal dagegen wie gehabt erneut schwierig.

Der um Bilanzierungseffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte nach vorläufigen Berechnungen im vierten Quartal um 9 Prozent auf 122 Millionen Euro zu. An der Börse gewann die im vergangenen Jahr recht gebeutelte Aktie am Dienstagvormittag gut drei Prozent auf 45,06 Euro dazu. Damit war sie der am stärksten gefragte Wert im MDax der mittelgroßen Unternehmen.

Erste Reaktionen von Analystinnen auf die Resultate fielen positiv aus. Louise Singlehurst von der Investmentbank Goldman Sachs schrieb etwa von ermutigenden Zahlen, Melanie Flouquet von JPMorgan hob zudem die Entwicklung des Free Cash Flow hervor, der die Dividendenzahlung im Falle einer unveränderten Ausschüttung je Aktie komfortabel decken würde. Eine Ausschüttung auf Vorjahresniveau wäre mehr als sie bislang erwarte, erklärte Flouquet weiter. Für das Geschäftsjahr 2018 hatten die Aktionäre im vergangenen Jahr 2,70 Euro je Aktie erhalten und damit 5 Cent mehr als davor.

Mit einem Plus von 3 Prozent auf insgesamt 2,88 Milliarden Euro lagen die Umsätze auch im Gesamtjahr 2019 leicht über den Schätzungen der Analysten. Ohne Wechselkurseffekte legten die Erlöse 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent zu. Das bereinigte Ebit verringerte sich im gleichem Zeitraum auf Basis vorläufiger Zahlen um 4 Prozent auf 333 Millionen Euro. Der bereinigte Cash Flow stieg zugleich um fast ein Viertel auf 209 Millionen Euro.

Seine im Oktober erneut gesenkten Jahresziele hat Hugo Boss damit erreicht. Wegen des schwächelnden US-Geschäfts hatte das Management um Vorstandschef Mark Langer vergangenes Jahr zunächst im August die Erwartungen an Umsatz und Gewinn eingedampft.

Eine weitere Prognosesenkung folgte im Oktober, auch mit Blick auf die politischen Unruhen in Hongkong. Damit hatte Hugo Boss nun nur noch ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im niedrigen statt mittleren einstelligen Prozentbereich auf dem Zettel. Beim Ebit ging der Konzern zudem von einem Rückgang aus. Zum Jahresanfang hatte das Management noch ein hohes einstelliges Wachstum angepeilt.

Der Konzern will seine finalen Jahresergebnisse und seine Prognose für das Jahr 2020 am 5. März vorlegen./kro/jkr/fba