Das von vielen Hoffnungen begleitete Onlinegeschäft, das 2017 noch von technischen Problemen gebremst wurde, wuchs im zweiten Quartal um 47 Prozent, wie Finanzvorstand Yves Müller in einer Telefonkonferenz am Donnerstag erklärte. "Die Dynamik im Onlinegeschäft ist derzeit sehr hoch." Insgesamt liege der Anteil am Gesamtumsatz inzwischen bei zehn Prozent.

Zum Geschäftsverlauf im allgemeinen äußerte sich der Manager zufrieden, obgleich das Ergebnis durch Währungseffekte und Investitionen unter Druck steht. 2018 sei das Jahr der Investitionen und des beschleunigten Wachstums. Ab 2019 werde der Gewinn dann wieder stärker wachsen, kündigte Müller an. Eine konkrete Prognose für das kommende Jahr will Boss erst auf den Investorentag am 15. November nennen.

Die Anleger waren gleichwohl nicht begeistert: Die Aktie verlor zeitweise mehr als sechs Prozent an Wert und war damit größter Verlierer im MDax.

GROßBRITANNIEN DYNAMISCHSTER MARKT

Die Kollektionen seien im In- und Ausland sehr gut angekommen, sagte Müller. Regional betrachtet habe Europa dank Zuwächsen in allen großen Märkten mit einem währungsbereinigten Plus von neun Prozent die höchste Wachstumsdynamik, Großbritannien wachse dabei am schnellsten. Im schwierigen deutschen Markt habe Boss aufholen können.

Während die Erlöse im zweiten Quartal um drei Prozent auf 653 Millionen Euro zulegten, schrumpfte der operative Gewinn (Ebit) um acht Prozent auf 74 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) vor Sondereffekten ging um ein Prozent auf 106 Millionen Euro zurück. Der Vorstand bekräftigte die Prognose: Demnach ist ein Rückgang des Ebitda vor Sondereffekten von zwei Prozent ebenso möglich wie einen Anstieg um zwei Prozent. Beim Umsatz peilt er währungsbereinigt ein Plus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich an.