Dienstleistungen und digitale Services treiben künftigen Welthandel -
Deutschland droht Anschluss zu verlieren
   Düsseldorf (ots) - 
- Deutschlands Exportwirtschaft droht künftig weniger stark zu
  wachsen - denn der globale Handel wird zunehmend durch den
  Dienstleistungssektor getrieben

- Der Dienstleistungssektor in Deutschland ist vergleichsweise
  schwach ausgeprägt, Leistungen rund um "Industrie 4.0" können
  jedoch Wachstumsfelder sein

   Exportwachstum deutscher Dienstleistungen unterdurchschnittlich

   Der Dienstleistungssektor wird in den kommenden 15 Jahren für den 
Großteil des Wachstums im Welthandel verantwortlich sein. Zu diesem 
Ergebnis kommt der "Services Trade Forecast" von HSBC und Oxford 
Economics. Der Forecast ist die erste umfassende Untersuchung des 
globalen Handels mit Dienstleistungen.

   Bis zum Jahr 2030 soll sich der Studie zufolge das Volumen 
gehandelter Dienstleistungen auf über 12 Bio. US-Dollar verdoppeln. 
Rund 25% des gesamten Welthandels würden dann auf Dienstleistungen 
entfallen.

   "Der Handel mit Dienstleistungen profitiert davon, dass er relativ
unabhängig von den Schwankungen der Weltwirtschaft ist. Im Zuge der 
Digitalisierung wird es zudem immer einfacher, Services auch global 
bereitzustellen. So wird der Dienstleistungssektor zum 
Wachstumstreiber des Welthandels", sagt Alexander Mutter, Head of 
Global Trade & Receivable Finance, HSBC Deutschland.

   Deutschland gehört absolut gesehen zwar zu den größten Exporteuren
von Dienstleistungen. Der Anteil der Dienstleistungen an den 
Gesamtexporten ist mit rund 16% jedoch sehr gering. Zum Vergleich: In
Frankreich sind es 32%, in Großbritannien sogar 44%.

   Bis zum Jahr 2030 wird ein jährlicher Zuwachs des Handels mit 
Dienstleistungen von durchschnittlich 7% erwartet. Für Deutschland 
sieht die Studie dagegen nur ein durchschnittliches Plus von 6%, da 
strukturelle Hindernisse Innovationen im Wege stehen, die dem Export 
von Dienstleistungen förderlich seien. Der Marktanteil Deutschlands 
an den gehandelten Dienstleistungen schrumpft deshalb laut den 
Berechnungen bis 2030 um 0,5 Prozentpunkte auf 4,8%.

   Industrie 4.0 bietet Chancen für neue Dienstleistungen

   Chancen für Dienstleistungen aus Deutschland bieten sich 
insbesondere bei Leistungen rund um das Steckenpferd der deutschen 
Wirtschaft - der Digitalisierung aller Industrieprozesse von 
Produktion bis Logistik unter dem Schlagwort "Industrie 4.0". So 
dürften Ingenieursleistungen oder Wartungsdienste für Anlagen in 
vernetzten Fabriken ("Smart Manufacturing") künftig stärker 
nachgefragt werden. Auch Leistungen im Bereich der Informations- und 
Kommunikationstechnologie, wie zum Beispiel die Verarbeitung 
komplexer Daten ("Big Data") und Cloud Computing, können 
Wachstumstreiber für den deutschen Dienstleistungssektor sein.

   Deutsche Dienstleistungsunternehmen brauchen Internationalisierung

   Größter Exporteur von Dienstleistungen dürften auch in Zukunft die
USA bleiben. Auf sie entfallen schon heute 16% aller weltweit 
gehandelten Dienstleistungen - vor Großbritannien, China, Deutschland
und Frankreich. Bis 2030 werden sich die Marktanteile der großen 
Nationen jedoch verringern und zugunsten der aufstrebenden 
Volkswirtschaften in Südostasien verschieben. Mit jährlichen 
Wachstumsraten von 8-10% im Dienstleistungssektor gehören Indonesien,
Bangladesch, Indien und Malaysia zu den am stärksten wachsenden 
Exporteuren weltweit.

   "Die deutsche Exportwirtschaft ist traditionell stark durch die 
industrielle Produktion geprägt. Doch so wie jeder Maschinenbauer 
eine Internationalisierungsstrategie verfolgt, sollten große deutsche
Dienstleistungsunternehmen das ebenfalls tun", so  Alexander Mutter.

   Um nachhaltig wachsen zu können, muss sich die deutsche 
Exportwirtschaft diversifizieren. Ein höherer Anteil an 
Dienstleistungen dürfte helfen, das Exportwachstum auch in 
Deutschland hoch zu halten. Services, die an die starke deutsche 
industrielle Fertigung anknüpfen, dürften hierbei die besten Chancen 
haben.

OTS:              HSBC Deutschland
newsroom:         http://www.presseportal.de/nr/14566
newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_14566.rss2
ISIN:             DE0008115106

Kontakt:
Anja Papp 
Telefon +49 211 910-2311
anja.papp@hsbc.de

   - Querverweis: Die Studie und der Trade Report Germany liegen in 
     der digitalen Pressemappe zum Download vor und sind unter
     http://www.presseportal.de/pm/14566/3512651 abrufbar -