Der Finanzstabilitätsrat (FSB) stufte das systemische Risiko des größten deutschen Geldhauses in seiner jüngsten Überprüfung geringer ein, wie die Behörde am Freitag mitteilte. Sie attestierte dem Institut in allen fünf Kategorien - Größe, grenzüberschreitendes Geschäft, Vernetzung im Finanzsektor, Ersetzbarkeit und Komplexität - ein geringeres Risiko.

Der FSB überwacht im Auftrag der G20-Staaten die Risiken für das weltweite Finanzsystem. Er bewertet die Banken nicht nur ihrer Größe nach, sondern auch nach dem Risiko, das in den Geschäften steckt und daran, wie vernetzt sie im Finanzsystem sind.

Die Deutsche Bank begrüßte die Entscheidung. Die Einstufung basiere auf Daten von Ende 2018 und spiegele den im Juli 2019 gestarteten Konzernumbau noch nicht wider. Unter anderem packte die Bank ein Fünftel ihrer Bilanzrisiken in eine Abbaueinheit. Zudem schrumpft sie das riskante Investmentbanking und zieht sich etwa aus dem globalen Aktienhandel komplett zurück.

Eine Entlastung auf Kapitalseite bedeutet die Neueinstufung für die Deutsche Bank allerdings nicht. Zwar senkte der FSB die Anforderung an einen zusätzlichen Kapitalpuffer auf 1,5 Prozent von 2,0 Prozent. Da das Institut in Deutschland aber nach wie vor als systemrelevant eingestuft werde, bleibe der notwendige Kapitalpuffer nach wie vor bei zwei Prozent, erklärte das Geldhaus. Allerdings sinkt die Anforderung an die Verschuldungsquote der Bank zum Januar 2022 auf 3,75 Prozent von 4,0 Prozent.

Insgesamt hat das FSB nun 30 global systemrelevante Banken (G-SIB) auf dem Schirm. Sie setzte erstmals die Toronto Dominion Bank auf die Liste. Auf dem obersten Platz steht nach wie vor JPMorgan, danach folgen die US-Investmentbank Citigroup und die britischen Großbank HSBC.