Ein florierendes Wertpapiergeschäft und eine hohe Kreditnachfrage haben der Deutschland-Tochter der britischen Großbank HSBC im ersten Halbjahr zu einem Gewinnsprung verholfen.

Trotz einer mehr als verdoppelten Vorsorge für Kreditausfälle schnellte das Ergebnis vor Steuern auf 98,6 (Vorjahr: 47,2) Millionen Euro in die Höhe, wie HSBC Deutschland am Donnerstag mitteilte. Die operativen Erträge legten um zwölf Prozent auf 398 Millionen Euro zu. Das zweite Halbjahr werde jedoch deutlich schwächer sein, das Vorsteuerergebnis im Gesamtjahr leicht unter dem des Vorjahres liegen. Für 2019 hatte die Bank einen Vorsteuergewinn von 144,8 Millionen Euro ausgewiesen. "Ein Ende der gesamtwirtschaftlichen Durststrecke ist leider noch nicht in Sicht", sagte HSBC-Deutschland-Chefin Carola von Schmettow. "Wir werden auch im weiteren Jahresverlauf mit großer Unsicherheit leben müssen."

Der Gewinn der HSBC Deutschland sinkt seit Jahren, auch wegen hoher Investitionen etwa in den Ausbau der Wertpapierabwicklung und Kosten für einen Stellenabbau. Bis Ende des Jahres soll die Zahl der Mitarbeiter auf unter 3000 sinken.