"Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es nicht die Strategie des Unternehmens, das Unternehmen wieder zu privatisieren", sagte Gründer und Konzernchef Oliver Samwer am Donnerstag anlässlich eines Analystentreffens. Rocket Internet könne in den kommenden fünf Jahren wohl weitere Aktien zurückkaufen, dies sei jedoch nicht unbedingt erforderlich und von den Marktbedingungen abhängig.

Samwer trat damit Spekulationen entgegen, wonach die seit 2014 gelistete Rocket Internet die Börse wieder verlassen könnte. Die Marktkapitalisierung des Investors beträgt 3,7 Milliarden Euro und liegt damit nur gering über dem Kassenbestand von drei Milliarden Euro. Samwer erklärte, ein Teil der Barschaft werde wohl in Startups oder börsennotierte Unternehmen investiert werden. Aber es gebe keine Eile. "Wir haben eine langfristige Strategie", sagte der Manager.

Im ersten Halbjahr schnellte der Konzerngewinn von Rocket Internet auf 548 Millionen Euro nach oben von 296,6 Millionen vor Jahresfrist. Die wichtigsten Beteiligungen verbuchten überwiegend Zuwächse. Der Börsenneuling, die Global Fashion Group, steigerte den Umsatz um 16 Prozent auf 603 Millionen Euro. Die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) verbesserte sich um 0,9 Prozentpunkte auf minus fünf Prozent. Bei der Internetplattform Jumia kletterte das Bruttowarenvolumen um 64 Prozent auf 521 Millionen Euro nach oben. Der Möbelanbieter Home verbuchte ein Umsatzplus von 19 Prozent auf 178 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge sank derweil aufgrund von Investitionen auf minus 13 (minus neun) Prozent.

Im Frankfurter Handel lagen die Rocket-Internet-Papiere zunächst rund drei Prozent im Plus, im weiteren Verlauf drehten sie aber leicht ins Minus.