ESSEN (dpa-AFX) - Der Immobilienentwickler Instone Real Estate will im laufenden Jahr an die Frankfurter Börse. Im Rahmen der geplanten Privatplatzierung sollen sowohl neue als auch bestehende Aktien angeboten werden, teilte das Unternehmen am Montag in Essen mit. Es sollen durch eine Kapitalerhöhung neue Aktien mit einem Bruttoerlös von etwa 150 Millionen Euro ausgegeben werden.

"Wir sind stark gewachsen und sind überzeugt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Börsengang ist, um unser Wachstum weiter zu beschleunigen“, sagte Unternehmenschef Kruno Crepulja. Erste Gespräche mit institutionellen Investoren hätten gezeigt, dass diese ein starkes Interesse am Unternehmen hätten. Details und einen genauen Termin für den Börsengang wollte er nicht nennen. In der Regel gehen Unternehmen etwa sechs Wochen nach der Ankündigung an die Börse.

Etwa zwei Drittel vom Bruttoerlös will Instone vor allem für Zukäufe und Entwicklung neuer Wohnprojekte verwenden. "Aus den zirka 100 Millionen Euro wird sich bis 2021 ein Projektvolumen von 900 Millionen bis eine Milliarde Euro ergeben", sagte Crepulja. Dies käme zum aktuellen Projektvolumen der Gruppe von rund 3,4 Milliarden Euro hinzu. Im Schnitt macht Instone Real Estate eine Bruttomarge von rund 25 Prozent, ohne Berücksichtigung eines Anstiegs der Verkaufspreise.

"Wir sehen viele Chancen, weiter zu investieren", sagte Crepulja. Der Immobilienentwickler hat nach eigenen Angaben hochattraktive Grundstücke mit einem potenziellen Umsatzvolumen von derzeit über 13 Milliarden Euro in innerstädtischen Lagen identifiziert. Instone Real Estate fokussiert sich mit seinen 240 Mitarbeitern auf die Metropolregionen und will weiterhin von der starken Nachfrage nach Wohnraum profitieren. "Wir sind davon überzeugt, das Wohnimmobilien auch langfristig nachgefragt werden", so der Firmenchef.

Mit dem verbleibenden Erlös soll ein bestehendes Gesellschafterdarlehen komplett zurückgezahlt werden. Die existierenden Aktien kommen aus dem Besitz der derzeitigen Aktionäre - von ActivumSG Capital Management Limited ("ASG") aufgelegte Fonds. Der endgültige Umfang der Platzierung sei noch nicht festgelegt. Der Börsengang wird von mehreren Großbanken begleitet, unter anderem von der Deutschen Bank.

Instone Real Estate entstand durch die Fusion der ehemaligen Hochtief-Tochter Formart, die der US-Fondsmanager ActivumSG Capital Management im Jahr 2014 übernahm, und der Leipziger GRK-Holding. Seit dem Verkauf durch Hochtief hat sich laut Crepulja das aktuelle Projektvolumen der Gruppe mit 3,4 Milliarden Euro mehr als verdreifacht. Für 64 Prozent der 2020 fertigzustellenden Wohnungen gebe es bereits Kaufverträge./mne/tav/ag