ESSEN/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Im Ringen um eine Übernahme des spanischen Autobahnbetreibers Abertis ist der Essener Baukonzern Hochtief noch längst nicht am Ziel. Nachdem vor gut zwei Wochen die EU-Kommission grünes Licht gegeben hatte, fehlt immer noch die seit längerem erwartete Zustimmung der spanischen Börsenaufsicht CNMV. Erst damit wäre der Startschuss für ein milliardenschweres Bieterrennen gefallen, dessen Ausgang allerdings völlig ungewiss ist. Am Mittwoch wollte Hochtief seine Bilanz vorlegen. Erwartet werden dann auch Aussagen zum Stand der Übernahmepläne.

Eröffnet worden war das Bieterverfahren Ende Oktober mit einer Offerte über insgesamt 18,6 Milliarden Euro, mit der das mehrheitlich zum spanischen Baukonzern ACS gehörende deutsche Unternehmen ein Angebot des italienischen Konkurrenten Atlantia von 16,5 Milliarden Euro übertrumpft hatte. Sollte aber Abertis eine Dividende an seine Aktionäre ausschütten, will Hochtief seine Offerte dementsprechend reduzieren, wie CNMV am Montag nach Börsenschluss mitteilte.

Kommt es zu einer Bieterschlacht, hatte Atlantia allerdings bereits angedeutet, die Offerte noch einmal deutlich erhöhen zu können. Das italienische Unternehmen hat wegen der geplanten Abertis-Übernahme für den 21. Februar eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen. Sollte Atlantia zum Zuge kommen, würde der größte Mautstraßenbetreiber der Welt aus der Taufe gehoben./uta/mne/DP/jha