FRANKFURT (awp international) - Die deutsche Chemieindustrie ist nach kräftigen Zuwächsen in den ersten neun Monaten noch zuversichtlicher für das laufende Jahr. Die Chemieproduktion dürfte sich 2017 um 2,0 Prozent erhöhen, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Donnerstag in Frankfurt mit. Im Juli hatte der Verband die Prognose bereits erhöht und ein Wachstum von 1,5 Prozent unterstellt. Allerdings dürften sich die Chemikalien mit 3,0 Prozent etwas weniger stark verteuern als zuletzt erwartet. Zuvor ging Deutschlands drittgrösster Industriezweig von einem Preisanstieg um 3,5 Prozent aus. Der Umsatz soll weiterhin um 5,0 Prozent wachsen.

"2017 kann ein gutes Jahr für die chemische Industrie in Deutschland werden", sagte VCI-Präsident Kurt Bock, der auch Unternehmenschef der Ludwigshafener BASF ist. Das sei aber keine Garantie für die Zeit danach. Von der zukünftigen Bundesregierung erwarteten die Chemieunternehmen "einen verlässlichen industriepolitischen Kurs für Wachstum, Investitionen, bezahlbare Energie und stärkeren Rückenwind bei Forschung und Innovation". Das seien wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft, fügte Bock hinzu.

Insgesamt erhöhte sich die Produktion im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreswert um 2,9 Prozent. Die Kapazitätsauslastung der Anlagen lagen mit 85,6 Prozent zum dritten Mal in Folge über dem Durchschnitt. Durch die grössere Produktionsmenge und den anhaltenden Aufwärtstrend der Erzeugerpreise, die sich im Jahresvergleich um 2,9 Prozent verteuerten, legte der Branchenumsatz um 6,1 Prozent auf 46,5 Milliarden Euro zu.

Die Chemie ist als Lieferant für die Auto-, Bau- und Konsumgüterindustrie auch ein wichtiger Signalgeber für die Konjunktur./mne/jha/