NEW YORK (dpa-AFX) - Bernstein Research hat das innige Verhältnis zur Henkel nach zwölf Jahren beendet. Erstmals nach dieser langen Zeit hat das US-Analysehaus die Einstufung von "Outperform" auf "Market-Perform" abgestuft. In einer am Montag vorliegenden Studie beschwört Analyst Andrew Wood noch einmal die guten alten Zeiten und blickt mit Ernüchterung auf die nicht mehr allzu rosige Gegenwart. Das Kursziel hat Wood von 123 auf 111 Euro gesenkt und gesteht der Aktie damit kein allzu großes Potenzial gegenüber dem aktuellen Niveau von rund 105 Euro zu.

Henkel sei über viele Jahre hinweg ein fantastisches Unternehmen gewesen, das mit einer außergewöhnlichen Rendite verwöhnt habe, schwärmt Wood. Doch damit sei es nun vorbei. Die Aussichten für das operative Geschäft seien nicht mehr so hervorragend wie einst, konstatiert Wood. Die Marge, die von 10 Prozent 2008 auf 18 Prozent 2018 gewachsen sei, lasse sich kaum noch ausweiten. Und schlimmer noch: Die Rendite auf das investierte Kapital, die 2013 noch außergewöhnlich gut gewesen sei, verschlechtere sich seit fünf Jahren.

Sorgen bereitet dem Analysten auch das US-Geschäft. Bei Waschmitteln lasse die Dynamik nach und bei Kosmetika komme das Unternehmen auf keinen grünen Zweig. Klebstoffe liefen zwar besser, aber auch hier reiche Henkel nicht an Tesa von Beiersdorf heran. Angesichts dieser Konstellation helfe es auch nicht viel, dass die Aktie nicht teuer sei. Es fehle ihr derzeit einfach an Attraktivität, um die Wettbewerber auszustechen.

Entsprechend der Einstufung "Market-Perform" erwarten die Analysten von Bernstein Research, dass die Kursentwicklung der Aktie in den kommenden zwölf Monaten um bis zu 15 Prozentpunkte über oder unter der Entwicklung des MSCI Pan Europe Index liegen wird. /mf/ag/nas

Datum der Analyse: 17.09.2018