(neu: Kursentwicklung aktualisiert, neue Stimmen nach der Telefonkonferenz mit den Analysten.)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Henkel hat sich am Montag zu zusätzlichen Investitionen durchgerungen und wird daher die Markterwartungen verfehlen. Die Anleger reagierten entsprechend verschnupft und schickten die Papiere der Düsseldorfer um über 9 Prozent abwärts auf 88,12 Euro - das niedrigste Niveau seit Anfang 2016. Rund einen Euro tiefer wartet mit dem Tief vom September 2015 die nächste markante Schwelle im Monatschart.

Ab dem Jahr 2019 will der Konzern jährlich rund 300 Millionen Euro zusätzlich in seine Marken, Technologien und Kernmärkte sowie in Innovationen und den digitalen Ausbau stecken. Höhere Investitionen bei unveränderten mittelfristigen Zielen - ein Zeichen des zunehmenden Wettbewerbsdrucks, konstatierte Analyst Andreas Riemann von der Commerzbank.

Der Experte kappte seine Gewinnschätzungen für das laufende Jahr um zehn Prozent und ab 2020 um neun Prozent. Dieser deutlich vorsichtigeren Prognose fiel seine Kaufempfehlung zum Opfer. Den Aktien traut er nach bislang 128 Euro auch nur noch 96 Euro zu. Kollege Fulvio Cazzol von der Investmentbank Goldman Sachs setze sein Kaufvotum ebenfalls aus und nimmt eine Neubewertung vor.

Diesen Reaktionen dürften nach Einschätzung von Börsianern weitere Experten folgen. "Die Stimmung ist nach der Telefonkonferenz mit den Analysten nun richtig schlecht", sagte ein Marktteilnehmer. Lediglich positive Dividendensignale verhinderten bei den Aktien noch Schlimmeres. Ab dem Geschäftsjahr 2019 sollen nämlich 30 bis 40 Prozent des Gewinns an die Anteilseigner fließen - aktuell werden 25 bis 35 Prozent ausgeschüttet./ag/fba