Das Bochumer Unternehmen erwirbt vom US-Finanzinvestor Blackstone für 1,14 Milliarden Euro die Mehrheit am Wohnungsbauunternehmen Hembla, wie Vonovia am Montag mitteilte. Inklusive Schulden habe die Transaktion einen Wert von rund 3,5 Milliarden Euro und sei damit die drittgrößte Übernahme in der Geschichte der Dax-Firma.

Vonovia gehört in Schweden bereits der Immobilienkonzern Victoria Park, der über 16.000 Wohnungen in den Regionen Malmö, Stockholm und Göteborg besitzt. Hembla gehört den Angaben zufolge rund 21.000 Wohnungen vor allem in Stockholm. "Wir sind nun ganz klar Marktführer in Schweden und werden auch nicht mehr aus dem Land verschwinden", sagte Firmenchef Rolf Buch. Ein Teil des Kaufpreises werde finanziert über Geld, das durch eine Kapitalerhöhung im Frühjahr eingesammelt wurde. Der andere Teil werde über Darlehen beglichen.

Vonovia erwirbt zunächst 69,3 Prozent der Stimmrechte und 61,2 Prozent des Grundkapitals an Hembla. Innerhalb von vier Wochen, nachdem die Transaktion genehmigt wurde, müssen die Bochumer den restlichen Aktionären ein Übernahmeangebot machen.

POSITIVE AUSWIRKUNGEN AUF ERGEBNIS IM JAHR 2020

Der Zukauf wird sich Buch zufolge erst im kommenden Jahr in den Ergebnissen des Vonovia-Konzerns niederschlagen, da der Abschluss der Transaktion gegen Ende dieses Jahres erwartet wird. "Hembla wird eine positive Auswirkung auf unsere Zahlen haben, aber erst ab dem Jahr 2020", sagte der Vorstandschef. Eine konkrete Prognose will er mit der Verkündung der Zahlen des dritten Quartals Anfang November geben. Für das Gesamtjahr 2019 erwartet Vonovia einen operativen Gewinn nach Zinsen und Steuern (FFO) von 1,17 bis 1,22 Milliarden Euro. 2018 waren es 1,13 Milliarden Euro.

Analysten vom Bankhaus Lampe bestätigten ihre Kaufempfehlung für die Vonovia-Aktien. Der Zukauf in Schweden unterstütze das Wachstums des Konzerns. Ein Händler sagte dagegen, die Übernahme erscheine vergleichsweise teuer. Die Vonovia-Aktien lagen knapp ein halbes Prozent im Plus, waren damit allerdings einer der größten Gewinner im Dax, der um gut ein Prozent fiel.