Der Chef des Berliner Startup-Investor Rocket Internet, Oliver Samwer, sieht sein Geschäft angesichts der Coronavirus-Pandemie mit einer stark gestiegenen Unsicherheit konfrontiert.

"Das wirkt sich negativ sowohl auf die Bewertungen als auch das operative Ergebnis aus", teilte Samwer am Donnerstag anlässlich der Bekanntgabe des Quartalsergebnisses mit. Dies werde kurz- bis mittelfristig so bleiben. Zugleich prognostizierte er, die Pandemie werde die Digitalisierung in vielen Industrien beschleunigen. Wegen der Ungewissheit verschoben die Berliner ihren Kapitalmarkttag von September auf November.

Fallende Bewertungen brockten Rocket Internet im ersten Quartal einen Fehlbetrag von 162 Millionen Euro ein nach einem Gewinn von 140 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die liquiden Mittel schrumpften zu Ende April auf 1,9 Milliarden Euro.

Das Geschäftsmodell von Rocket Internet sieht zum einen vor, Startups selbst zu gründen, und zum anderen, in bereits bestehende Jungfirmen zu investieren. Nach diversen Beteiligungsverkäufen wie dem Kochbox-Lieferanten HelloFresh sind die bekanntesten Überbleibsel im Portfolio der Online-Möbelhändler Home24 sowie die Global Fashion Group. In welche Startups Rocket Internet ansonsten Geld gesteckt hat, hält das Unternehmen gern unter Verschluss.