Insgesamt schnellte der Gewinn im abgelaufenen Quartal um zwei Drittel auf knapp 114 Millionen Dollar nach oben, wie das Traditionsunternehmen am Dienstag mitteilte. Im Kerngeschäft mit Motorrädern verzeichnete Harley in Europa ein Umsatzplus von drei Prozent. In den USA gingen die Erlöse dagegen um über 13 Prozent zurück, was der Konzern auf die dort alternde Kundschaft zurückführte. Jüngere Fahrer neigten eher zu billigeren Motorrädern, hieß es. Doch Harley ist auch im aktuellen US-Handelsstreit mit der EU zwischen die Fronten geraten.

Das Unternehmen zog den Zorn von US-Präsident Donald Trump auf sich, weil es wegen der EU-Zölle die Produktion für den europäischen Markt ins Ausland verlagert. Dabei wollte Trump gerade den Harley-Davidson-Konzern mit seinen Kult-Motorrädern zu einem Symbol seiner protektionistischen "America first"-Politik machen. Auf die Pläne zur Produktionsverlagerung reagierte er verärgert, drohte Harley mit der Steuerkeule und stellte sich im August hinter Boykottaufrufe gegen den Konzern aus Milwaukee.

Im vorbörslichen US-Geschäft legten Harley-Titel etwa zwei Prozent zu, nachdem sie zuvor auf ein Sieben-Jahres-Tief von 35,24 Dollar gefallen waren.