HAMBURG (dpa-AFX) - Die Container-Reederei Hapag-Lloyd hat trotz der Corona-Krise den Gewinn im ersten Halbjahr gesteigert. Nach einem ordentlichen Start ins neue Geschäftsjahr seien die Transportmengen im zweiten Quartal wegen der Pandemie zwar deutlich zurückgegangen, teilte der Konzern am Freitag in Hamburg mit. Dank gesunkener Kosten und Sparmaßnahmen verbesserte sich das Konzernergebnis in den ersten sechs Monaten aber auf 285 Millionen Euro. Das war fast doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum.

Die Aktie der Hamburger hob am Freitagmittag ab und legte um rund zehn Prozent zu. Die endgültigen Zahlen zum zweiten Quartal der Reederei seien etwas besser ausgefallen als die vorab veröffentlichten Eckdaten, urteilte Analyst Samuel Bland von der US-Bank JPMorgan. Auch das dritte Quartal dürfte gut werden.

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg im ersten Halbjahr um 31 Prozent auf 511 Millionen Euro. Weil die Transportmenge im ersten Quartal noch gestiegen war, legte der Umsatz in den ersten sechs Monaten um zwei Prozent auf 6,4 Milliarden Euro zu.

Der Konzern profitierte von den plötzlich gefallenen Treibstoffpreisen - ein wesentlicher Teil der Betriebskosten. Zudem habe Hapag-Lloyd ihre Kapazität zurückgefahren und weitere Sparmaßnahmen umgesetzt, erklärte Konzernchef Rolf Habben Jansen. Somit konnte die Reederei auch ihre Liquiditätsreserven deutlich aufstocken.

"Dank der vielfältigen Maßnahmen, die wir in den vergangenen Monaten eingeleitet haben, sind wir weiterhin auf Kurs", so Habben Jansen. Der Konzern hält an seiner Ergebnisprognose für das laufende Jahr fest und peilt weiterhin ein einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen einer halben und einer Milliarde Euro an. Allerdings betonte das Management, dass dieser Ausblick mit erheblichen Unsicherheiten verbunden sei./knd/eas/stw