Der Betriebsgewinn (Ebitda) kletterte im zweiten Quartal um 17 Prozent auf 1,36 Milliarden Dollar, wie der Konzern am Donnerstag in Kopenhagen mitteilten. Wie ihr Hamburger Rivale Hapag-Lloyd profitierten auch die Dänen von gestiegenen Frachtraten und einem höheren Transportvolumen. Hinzu kamen Einsparungen von rund einer Milliarde Dollar durch eine engere Verzahnung der Schifffahrt mit dem Landtransport. Den Ausblick, wonach der Betriebsgewinn im Gesamtjahr bei fünf Milliarden Dollar liegen soll, bekräftigte das Management.

Der Konzernumsatz stieg im zweiten Quartal leicht auf 9,6 Milliarden Dollar. Anleger honorierten die Zahlen zunächst. Die Aktie legte zeitweise um fast sieben Prozent zu. Danach drehte das Papier jedoch ins Minus, weil der Konzern vor den Folgen eines Handelskriegs zwischen den USA und China für die Containerschifffahrt warnte. Dabei spielte offenbar aber auch eine Rolle, dass einige Investoren auf eine Prognoseanhebung gesetzt hatten. "Die Zahlen waren gut, aber in einem Marktumfeld mit eskalierenden Konjunktursorgen werden die Investoren einen zyklischen Wert wie Maersk nicht belohnen", sagte Handelsbanken-Analyst Frans Hoyer.

Bei einer Eskalation des Handelskonflikts rechnet Maersk damit, dass das Wachstum des globalen Containerverkehrs voraussichtlich am unteren Ende der Spanne von einem bis drei Prozent liegen wird. Im Zeitraum April bis Juni waren es rund zwei Prozent. Konzernchef Sören Skou blieb dennoch zuversichtlich: "Es sind nicht die Zölle, die darüber entscheiden, wie viele Waren transportiert werden, sondern wie viel die Amerikaner kaufen, wenn sie zu Walmart gehen", sagte Skou. Glücklicherweise seien die US-Verbraucher immer noch gut gelaunt. "Wir wachen jeden Morgen mit neuen Tweets des US-Präsidenten auf. Jetzt wurden die Tarife für alle Konsumgüter, die beim Weihnachtsgeschäft gefragt sein werden, gestrichen. Das sind die Waren, die wir versenden, also sind wir jetzt etwas optimistischer", erläuterte der Maersk-Chef.

Für die Containerschifffahrt sind die kommenden Wochen entscheidend, weil die großen Handelsketten in Europa und den USA in dieser Zeit die Waren für das Weihnachtsgeschäft ordern. Maersk hat sein Öl- und Gasgeschäfts vor zwei Jahren verkauft, um sich stärker auf das Transport- und Logistikgeschäft zu konzentrieren. Die Dänen transportieren weltweit jeden Fünften Container auf See.