HAMBURG (dpa-AFX) - Der größte Hamburger Hafenkonzern HHLA und die Container-Reederei Hapag-Lloyd haben in den ersten drei Monaten dieses Jahres ihre Umsätze und Gewinne gesteigert. Die Vorstandsvorsitzenden der beiden Unternehmen äußerten sich bei der Veröffentlichung ihrer Quartalsergebnisse am Donnerstag in Hamburg vorsichtig optimistisch zum Verlauf des Gesamtjahres.

"Die erreichten Ergebnisse sind eine gute Grundlage, um die von uns prognostizierten Jahresziele zu erreichen", sagte HHLA-Chefin Angela Titzrath. Für Hapag-Lloyd erklärte der Vorstandsvorsitzende Rolf Habben Jansen: "Dank höherer Transportmengen, besserer Frachtraten und einem stärkeren US-Dollar haben wir ein gutes Ergebnis erzielt und sind sehr ordentlich ins Jahr gestartet."

Hapag-Lloyd hat den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro erhöht. Die global tätige Reederei transportierte mit ihren 235 Schiffen rund 2,93 Millionen Standardcontainer (TEU), etwa zwei Prozent mehr als im Vorjahresquartal. "Für das Jahr 2019 sind wir vorsichtig optimistisch", sagte Habben Jansen. "Trotz leicht gedämpfter Prognosen für das Weltwirtschaftswachstum und höherer Treibstoffpreise." Der Konzerngewinn von Hapag-Lloyd lag bei 96 Millionen Euro, während im Vorjahresquartal noch ein Verlust von 34 Millionen Euro zu Buche stand.

Die HHLA erreichte mit einem Quartalsumsatz von 348 Millionen Euro ein Plus von 10,3 Prozent. Das resultierte weniger aus dem Containerumschlag im Hamburger Hafen, sondern vielmehr aus der positiven Entwicklung der internationalen Terminals in Tallinn in Estland und Odessa am Schwarzen Meer. Alle HHLA-Containerterminals zusammen schlugen 1,87 Millionen TEU um, eine Steigerung von 2,2 Prozent.

Auch das zweitwichtigste HHLA-Geschäftssegment, der Bahn- und Straßentransport in das europäische Hinterland des Hamburger Hafens, legte mit einem Umsatzplus von 22 Prozent auf 124 Millionen Euro zu. Als Konzerngewinn weist die HHLA für das Quartal 38,4 Millionen Euro aus, das entspricht einer Steigerung von knapp 17 Prozent.

Bereits am Vortag hatte die hsh portfoliomanagement AöR, die Anstalt der Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein zur Verwertung schlechter Schiffkredite der ehemaligen HSH Nordbank, einen überraschenden Gewinn ausgewiesen. Die vermehrten positiven Nachrichten aus den maritimen Wirtschaftsbranchen markieren jedoch noch nicht den Beginn eines Aufschwunges des gesamten Sektors.

Bei den Prognosen bleiben die Verantwortlichen zurückhaltend und verweisen auch auf die zahlreichen Risiken, angefangen bei den US-Zöllen und drohenden Handelskriegen zwischen den USA und China bis hin zum bevorstehenden Brexit und einer allgemeinen Abkühlung der Weltkonjunktur. Die Schifffahrt steht nach zehn Jahren Krisen immer noch auf wackeligen Beinen, die Frachtraten steigen nur langsam.

"Der Markt hat sich noch nicht so erholt, wie wir es uns gewünscht haben", sagte Alfred Hartmann, Präsident des Verbandes Deutscher Reeder (VDR), der Deutschen Presse-Agentur. Die Schifffahrt sei jedoch immer noch eine globale Wachstumsbranche; der Warenverkehr nehme im Schnitt um drei Prozent jährlich zu./egi/DP/stk