HAMBURG (dpa-AFX) - Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) wird für das laufende Jahr etwas optimistischer und geht jetzt von einer "deutlichen" Steigerung des Konzernumsatzes aus. Das teilte der Hafenbetreiber am Mittwoch in Hamburg mit. Bisher hatte der Vorstand eine "leichte" Steigerung erwartet. Der operative Gewinn (Ebit) soll weiter deutlich steigen. Im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik legte in den ersten neun Monaten des Jahres vor allem der Containertransport auf Straße und Schiene merklich zu.

Die Anleger haben sich über die Quartalszahlen und den Ausblick gefreut: Der Kurs der Aktie stieg bis zur Mittagszeit um mehr als 3 Prozent auf 25,24 Euro und war damit Spitzenreiter im SDax. Zugleich erreichte der Kurs damit den höchsten Stand seit fast zwei Jahren. Der Containerumschlag und der Umsatz hätten seine Erwartungen jeweils übertroffen, schrieb Nikolas Mauder von Kepler Cheuvreux. Der operative Gewinn (Ebit) liege sogar deutlich über seiner Annahme.

Allerdings gibt es auch Wolken am Horizont. "So erfreulich die Geschäfte in diesem Jahr entwickeln, so realistisch müssen wir jedoch die sich verändernden Rahmenbedingungen im Blick behalten", sagte Konzern-Chefin Angela Titzrath. Die Herausforderungen für die gesamte Transport- und Logistikbranche blieben anspruchsvoll.

Der Konzernumsatz erhöhte sich in den ersten neun Monaten um gut 8 Prozent auf gut eine Milliarde Euro im Vergleich zum Vorjahr. Das operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich sogar um mehr als 12 Prozent und lag bei 175,4 Millionen Euro. Das Konzernergebnis stagnierte nahezu und lag bei 83,8 Millionen Euro.

Den Containerumschlag stieg um 4 Prozent auf 5,7 Millionen Standardcontainer. Zu dieser Steigerung trug die Integration des im vergangenen Jahr erworbenen Terminals in Tallinn bei. Aber auch das Umschlagsvolumen in Hamburg verbesserte sich. Der Containertransport auf Schiene und Straße zog sogar um fast 8 Prozent auf 1,2 Millionen Standardcontainer an. Die Sparte ist das zweitwichtigste Geschäftssegment der HHLA und beinhaltet den Transport in das europäische Hinterland des Hamburger Hafens.

Mit Blick auf die kommenden Jahre stimmen Experten auch der Beginn des Elbausbaus optimistisch: Die Vertiefung der Elbe soll die Position der Hamburger im Wettbewerb mit anderen Häfen wie Rotterdam und Antwerpen stärken, die über einen direkten Seezugang verfügen. Durch die Vertiefung der Fahrrinne sollen künftig auch größere Schiffe in den Hafen kommen können.

Die Elbe wird so tief ausgebaggert, dass Schiffe unabhängig von der Tide bis 13,50 Meter Tiefgang den Hamburger Hafen ansteuern können - auf der Flutwelle bis 14,50 Meter. Für die Riesenfrachter von heute reicht das eigentlich immer noch nicht. Doch sind die Schiffe in Hamburg ohnehin nach mehreren Stopps zuvor meist nicht voll beladen./knd/stw/jha/