BADEN-BADEN (dpa-AFX) - Der IT-Vermieter und Finanzierungsdienstleister Grenke rechnet damit, dass sich das Wachstum im laufenden Geschäftsjahr etwas abschwächt. Das Management erwartet für das Neugeschäft im Kernsegment Leasing einen Zuwachs von 14 bis 18 Prozent. Im abgelaufenen Geschäftsjahr war das Neugeschäft in dieser Sparte 18,2 Prozent gewachsen. Das Factoring-Geschäft legte um 26 Prozent zu. Auch hier erwartet der Konzern mit 25 Prozent etwas weniger für 2020. Das teilte der MDax-Konzern am Dienstag in Baden-Baden mit.

Die Aktie legte kurz nach Handelsstart um rund 2,6 Prozent zu. Die Ergebnisse entsprächen den Erwartungen, schrieb Analyst Andreas Schäfer vom Bankhaus Lampe. Allerdings sei die Gewinnprognose für 2020 etwas vorsichtig.

Den Gewinn konnte Grenke im abgelaufenen Jahr um 8 Prozent auf 142 Millionen Euro steigern. Damit blieb der Konzern allerdings unter der ursprünglich anvisierten Spanne zurück. Der Grund dafür waren laut Geschäftsbericht vor allem gestiegene Kosten aus der Schadensabwicklung und Risikovorsorge. Das sei wiederum eine Folge der sich eintrübenden Konjunktur und eines veränderten Zahlungsverhaltens der Kunden. Deshalb hatte der Vorstand im Sommer die Gewinnprognose gesenkt. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich im abgelaufenen Jahr von 2,79 Euro auf 2,92 Euro. Für 2020 rechnet der Konzern wieder mit einem Gewinnwachstum und peilt eine Summe in der Spanne zwischen 153 und 165 Millionen Euro an.

Der Vorstand sei mit der Geschäftsentwicklung 2019 zufrieden, heißt es im Geschäftsbericht. Mit der Wachstumsrate von 18 Prozent erreicht der Konzern zwar nur das untere Ende der zuletzt im Oktober erhöhten Prognose, allerdings liegt die Zahl deutlich über dem langfristigen Wachstumsziel von 12 Prozent.

Grenke sei in der Lage, auf ein anspruchsvolles Marktumfeld "schnell und flexibel" zu reagieren. Die Deckungsbeiträge des Neugeschäfts haben sich demnach im zweiten Halbjahr 2019 erholt. Der Deckungsbeitrag ist eine wichtige Kennziffer für die Profitabilität des Leasinggeschäfts. Zudem wurden laut Geschäftsbericht eine Reihe strategischer Initiativen angestoßen. Dazu gehört sowohl der weitere Ausbau der digitalen Angebote als auch der Markteintritt mit dem Leasinggeschäft in den USA, der für das erste Halbjahr geplant ist.

Den größten Teil setzt das Unternehmen im Leasing-Geschäft um. Daneben bietet der Konzern auch Factoring (Forderungsmanagement) und Banking für Unternehmen an. Beide Sparten machen nur einen geringen Teil des Geschäfts aus, wachsen allerdings stark./knd/eas/fba