Küsnacht (awp) - Die Werbevermarkterin Goldbach hat im ersten Semester 2018 ihren Umsatz und den Gewinn gesteigert. In einem für die klassischen Medien schwierigen Werbeumfeld habe man eine positive Entwicklung gesehen, teilte die vor der Übernahme durch den Zürcher Medienkonzern Tamedia stehende Goldbach am Dienstag mit.

Der Umsatz stieg in der Berichtsperiode um 0,7 Prozent auf 237,7 Millionen Franken. Der operative Gewinn auf der Stufe EBIT nahm um 8,5 Prozent 16,2 Millionen zu und unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 5,0 Millionen Franken, das sind 8,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Im Zusammenhang mit der Übernahme durch Tamedia seien in der Berichtsperiode weitere Kosten von 0,2 Millionen Franken angefallen, so Goldbach weiter. Dem stand ein Ertrag von 0,1 Millionen aus der Liquidation einer inaktiven rumänischen Tochtergesellschaft gegenüber.

TV-Geschäft stagniert im Sportjahr

Im zentralen Geschäftsbereich Ad Sales Schweiz steigerte Goldbach den Umsatz um 1,0 Prozent auf 213 Millionen Franken und den operativen Gewinn auf der Stufe EBITDA gar um 5,4 Prozent auf 19,3 Millionen.

Im Kerngeschäft der TV-Vermarktung habe man die Umsätze auf dem Vorjahresniveau gehalten, obschon 2018 mit den Olympischen Winterspielen und der Fussball-Weltmeisterschaft ein klassisches Sportjahr sei. Diese fänden aber insbesondere auf den öffentlich-rechtlichen TV-Stationen statt, die nicht zum Goldbach-Kundenstamm zählen.

Erfreulich lief die Radiovermarktung (+9%), während die Werbevermarktung im Internet unter dem Eindruck der globalen Player wie Google und Facebook stagniert habe. Dank einem Plus von 8 Prozent in der Vermarktung von Online-Videowerbung habe Goldbach erneut rückläufige Umsätze bei der Display-Werbung kompensiert.

Im strategischen Wachstumsmarkt Deutschland legte Goldbach beim Umsatz um 32 Prozent auf 7,0 Millionen Franken zu, aktuell vermarkte man mehr als 25 TV-Stationen. Der EBITDA-Verlust wurde auf 0,1 Millionen halbiert. Mit ihren Vermarktungsaktivitäten in Österreich erzielte Goldbach einen 3 Prozent tieferen Umsatz von 6 Millionen Franken und ein operatives Ergebnis von 0,2 Millionen.

Das Segment Marketing Services habe derweil den Turnaround bestätigt. Die Digitalagentur erzielte einen Umsatz von 13,4 Millionen Franken und ein EBITDA von 0,2 Millionen.

Übernahme verzögert

Der kurz vor Weihnachten angekündigte Kauf von Goldbach durch Tamedia für 216 Millionen Franken hätte bereits früher über die Bühne gehen sollen. Doch die Eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) stellte sich zwischenzeitlich quer und ordnete eine vertiefte Prüfung des Deals an. Mitte August gab die Weko grünes Licht.

Goldbach soll nach der Übernahme innerhalb der Tamedia-Gruppe als eigenständiges Unternehmen mit dem bisherigen Management weitergeführt werden.

ra/rw