Zürich (awp) - Der Rohstoffkonzern Glencore wird in einer in den USA angestrengten Klage wegen Kinderarbeit in Kobaltminen in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) erwähnt. Gemäss der Klageschrift einer Nicht-Regierungsorganisation (NGO) riskieren Kinder wegen der gefährlichen Arbeitsbedingungen in den Minen Verstümmelungen oder den Tod.

Die von der International Rights Advocates (IRA) in den USA eingereichte Sammelklage richtet sich gegen die US-Konzerne Apple, Google, Microsoft, Tesla und Dell. Diese hätten Hilfe und Unterstützung an Minen geleistet, die Kinder für den Abbau von Kobalt eingesetzt hätten. Kobalt ist ein wichtiger Grundstoff für die in Smartphones, Tablets oder E-Autos eingesetzten Batterien.

Der im Kobalt-Abbau weltweit führende Glencore-Konzern wird in der Klage gegen fünfzigmal erwähnt. Er besitzt Abbaulizenzen für eine Reihe von Minen in der DRK, mehrheitlich via seine Tochtergesellschaft Kamoto Copper Company (KCC).

Glencore gegen Kinderarbeit

Der Zuger Konzern betont allerdings in einer Stellungnahme auf seiner Webseite, dass sich die Sammelklage nicht gegen ihn richtet. Glencore toleriere "keine Form" von Kinderarbeit oder sonstiger Zwangsarbeit in seiner Produktionskette. Glencore kaufe, verarbeite oder handle auch keinen von Hand abgebauten Kobalt oder Kupfer, heisst es weiter.

Der Konzern sei sich bewusst, dass ein solcher Abbau in der DRK existiere und mit Risiken gerade auch für Kinder verbunden sei. Glencore sei diesbezüglich im Dialog mit der Regierung und weiteren Akteuren, um nachhaltige Lösungen zu finden, heisst es.

Die Kläger hätten zudem fälschlicherweise Konzessionen in Lac Malo und Kamilombe der kongolesischen Tochtergesellschaft KCC zugeschrieben. An anderen Standorten wie Mashamba oder Tilwezembe finde derweil ohne Billigung von Glencore illegaler Abbau statt, in Tilwezembe habe der Konzern gar keinen Zugang zu seiner Konzession.

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