Zürich (awp) - Für die Givaudan-Aktien geht es am Donnerstag nach der Vorlage starker Umsatzzahlen für die ersten neun Monate nach oben. Einmal mehr hat der traditionsreiche Aromen- und Riechstoffhersteller aus Genf mit den Neunmonatsumsatzzahlen die Markterwartungen übertroffen. Analysten sind mit dem Wachstumstempo der Genfer zufrieden.

Um 09.30 Uhr gewinnen Givaudan 1,7 Prozent auf 2'783 Franken. Ihr Jahreshoch von 2'835 Franken, das die Valoren im Juni erreicht hatten, scheint wieder in Reichweite. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert derweil um 0,12 Prozent über dem Schlussstand vom Vortag.

Die Bank Vontobel betont, dass Givaudan dank eigener Innovationskraft in allen Segmenten Neugeschäfte abgeschlossen habe und oftmals geradezu ein Trendsetter sei. Das Unternehmen mache sich damit unentbehrlich für alle Akteure der Branche, so die lobenden Worte des Analysten.

Positiv wird in Analystenkreisen auch das starke Abschneiden im Riechstoffgeschäft und insbesondere jenes im hochmargigen Geschäft mit Feinriechstoffen hervorgehoben. Doch auch im Geschäft mit Aromen sei Givaudan etwas stärker gewachsen als gedacht, hiess es.

Analystin Theodora Lee Joseph von Goldman Sachs betont hierzu, dass die Umsatzentwicklung die Erwartungen über alle Produktbereiche und Regionen hinweg übertroffen habe. Sie erachtet den vorliegenden Zahlenkranz auch vom qualitativen Aspekt her als solide. Gemäss Joseph hebt sich Givaudan auch in Nordamerika von anderen Rivalen ab, hätten letztere doch dort mit einer Wachstumsschwäche zu kämpfen gehabt.

Allerdings konnten auch die Westschweizer in dieser Region nicht vollends überzeugen. Denn das organische Umsatzwachstum der Aromadivision in Nordamerika war leicht rückläufig. Entsprechend gibt es hierzu auch Kritik, beispielsweise von UBS-Analyst Patrick Rafaisz.

Im Geschäftsbereich Aromen habe sich die Absatzsituation in Nordamerika gegenüber der ersten Jahreshälfte leicht verschlechtert, schreibt er denn auch. Ansonsten bezeichnete aber auch Rafaisz die Umsatz- und Wachstumsentwicklung als stark.

Was die diesjährige Entwicklung der Rohstoffkosten anbetrifft, so bestätigte Givaudan auf Anfrage, dass die zuletzt im Juli gemachten Aussagen noch immer Gültigkeit haben. Die Genfer rechnen im laufenden Jahr mit einem Anstieg der Rohstoffkosten um 5 bis 6 Prozent. Die ZKB betont diesbezüglich, dass das gute Wachstumstempo im dritten Quartal auch von den durchgesetzten Preiserhöhungen aufgrund der höheren Rohmaterialpreise begünstigt wurde.

An seinen Mittelfristzielen hielt das Unternehmen im Communiqué vom Donnerstag wie erwartet fest. Konkrete Zielvorgaben für das laufende Jahr gab es wie üblich keine ab.

Die Zürcher Kantonalbank geht von einem organischen Umsatzwachstum von 5,6 Prozent im Gesamtjahr aus. Erst nächstes Jahr werde Givaudan dann vermutlich zur Jahresmitte neue mittelfristige Ziele kommunizieren.

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