Zürich (awp) - Der Aromen- und Duftstoff-Hersteller Givaudan publiziert am Mittwoch, 8. April, die Umsatzzahlen zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2020. Zum AWP-Konsens haben insgesamt sechs Analysten beigetragen.

Q1 2020E
(in Mio Fr.)      AWP-Konsens     Q1 2019A

Umsatz              1'601           1'525
- Riechstoffe         738             677
- Aromen              869             848

                                   Q4 2019A
(in %)
Org. Wachstum         3,5            4,0

FOKUS: Trotz der starken defensiven Qualitäten dürfte auch Givaudan die Coronakrise nicht ungeschoren überstehen. Da der Aromen- und Duftstoff-Hersteller jedoch grösstenteils Produkte für den täglichen Bedarf herstellt, dürften die Genfer vergleichsweise gering betroffen sein.

Dennoch rechnen die Analysten wegen der Pandemie vor allem im Duftstoff-Segment und insbesondere in der Luxusparfümerie mit Einbussen. So wird gemäss AWP-Konsens das organischen Wachstum im ersten Jahresviertel für die Gruppe bei 3,5 erwartet. Zum Vergleich: im vierten Quartal 2019 lag diese bei 4,0 Prozent und im Gesamtjahr 2019 bei 5,8 Prozent.

Ob das Jahr 2020 damit im Rahmen der mittelfristigen Zielbandbreiten (siehe Ziele) abgeschlossen werden kann, scheint nun in Frage gestellt. Entsprechend interessieren sich die Analysten inmitten der Coronakrise nicht zuletzt auch für Aussagen des Management zum weiteren Jahresverlauf.

ZIELE: Anlässlich der Jahreszahlen 2020 zeigte sich Givaudan-Chef Gilles Andrier zuversichtlich: Die Synergien des Sparplans kämen wie geplant rein. Und im letzten Jahr des fünfjährigen Planzyklus liege der Fokus nun auf der Integration der übernommenen Firmen.

Die Mittelfristziele bis 2020 wurden wie erwartet bestätigt. Demnach soll auch 2020 weiterhin ein organisches Wachstum von 4 bis 5 Prozent erzielt werden und die Free-Cashflow-Rendite gemessen an den Verkäufen in der Bandbreite von 12 bis 17 Prozent liegen.

Da sich der fünfjährige Zyklus nun aber im letzten Jahr befindet, will der Branchenprimus am Investoren-Tag im August neue Mittelfristziele bekanntgeben.

PRO MEMORIA: Im Schlussquartal 2019 verlor Givaudan wegen einer Auftragsverzögerung an Schwung. Diese sei aber fast hauptsächlich auf einen einzelnen US-Grosskunden zurückzuführen, teilte das Management seinerzeit mit. So habe es bei dem betreffenden Kunden aus der Luxusparfümerie eine Verzögerung bei einem Grossauftrag gegeben, der nun im ersten Quartal 2020 verbucht werde.

Ende Januar senke die Ratingagentur Moody's den Ausblick für das Genfer Unternehmen auf "Negativ" von "Stabil". Das Kreditrating "Baa1" wurde indes bestätigt. Es sei zu erwarten, dass die seit dem Kauf von Naturex getätigten Ergänzungsakquisitionen die Finanzkennzahlen des Unternehmens in den kommenden 12 bis 18 Monaten belasten dürften, begründete die Agentur die Senkung.

AKTIENKURS: Die Givaudan-Aktien stehen in der Coronakrise vergleichsweise gut da. Zwar ging es vorübergehend vom Jahreshoch bei 3'416 Franken bis auf 2'505 Franken runter. Inzwischen haben sich die Titel mit knapp 3'000 Franken aber wieder kräftig erholt und seit Jahresbeginn steht lediglich ein Minus von rund 1 Prozent zu Buche. Zum Vergleich: der SMI büsste im selben Zeitraum rund 11 Prozent ein.

yl/jl/ra