Zürich (awp) - Der Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan publiziert am Freitag, 25. Januar, die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2018. Zum AWP-Konsens haben insgesamt 15 Analysten beigetragen.

2018E
(in Mio Fr.)         AWP-Konsens  2017A   

Umsatz                  5'501     5'051       
EBITDA                  1'168     1'089       
EBITDA-Marge (in %)      21,3     21,6       
Reingewinn                715     720       

(in Fr.)
Dividende je Aktie      61,19     58,00       

FOKUS: Die Analysten rechnen für den Branchenprimus mit insgesamt soliden Jahresergebnissen. So erwarten sie beim Umsatz und EBITDA Werte über dem Vorjahr. Das organische Wachstum wird im Bereich der vom Unternehmen mittelfristig angepeilten 4 bis 5 Prozent erwartet. Mit Blick auf das vierten Quartal rechnen die Analysten allerdings aufgrund der hohen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr nur mit einem geringen Wachstum.

Bei der Profitabilität wird ein Negativeinfluss durch die hohen Rohstoffkosten erwartet - Givaudan rechnet für 2018 und 2019 mit 5 bis 6 Prozent höheren Rohstoffkosten. Uneins sind sich die Analysten denn auch mit Blick auf die EBITDA-Marge und den Reingewinn. So werden hier je nachdem Werte unter oder knapp über dem Vorjahr prognostiziert.

Auch mit Blick in die Zukunft wird von Interesse sein, wie es dem Unternehmen gelingt, den Anstieg der Rohstoffkosten an die Kunden weiterzugeben. Weiter dürften Informationen zum Kostensenkungsprogramm GBS (Givaudan Business Solutions) interessieren. Die ZKB erwartet für 2018 daraus erste Synergieeffekte von 20 Millionen Franken. Zudem wird ein Update zur Integration der im September definitiv übernommenen Naturex erwartet (siehe PRO MEMORIA).

ZIELE: Konkrete Jahresziele nennt Givaudan traditionell nicht. Mit Bekanntgabe der Neun-Monats-Ergebnisse bekräftigten die Genfer erwartungsgemäss die seit August 2015 gültigen Mittelfristziele. Demnach strebt Givaudan jährlich ein organisches Wachstum von 4 bis 5 Prozent an und will damit das Marktwachstum übertreffen. Die Free-Cashflow-Rendite soll gemessen an den Verkäufen in der Bandbreite von 12-17 Prozent liegen. Die bestehende Dividendenpraxis soll im Rahmen dieser Ziele beibehalten werden.

PRO MEMORIA: Givaudan befindet sich in exklusiven Verhandlungen über die Akquisition von Albert Vieille, wie im Dezember bekannt wurde. Der Zukauf würde es ermöglichen, die Fähigkeiten im Bereich der natürlichen Ingredienzien für Riechstoffe zu erweitern, hiess es damals. Die 1920 gegründete Albert Vieille hat ihren Hauptsitz bei Grasse in Frankreich und beschäftigt über 50 Mitarbeitenden. Auf Pro-forma-Basis hätte sie Givaudan einen Umsatzbeitrag zum Ergebnis 2017 von 30 Millionen Euro geliefert. Einen Abschluss der Transaktion planen die Genfer für das erste Quartal 2019.

Im November gab Givaudan Investitionen über 20 Millionen Franken in die Einrichtungen von Expressions Parfumées in Grasse bekannt. Damit wolle man die dortigen Forschungs- und Entwicklungslabore ausbauen und modernisieren bzw. die Produktionsanlagen mit neuer Robotik ausstatten und den Betrieb digitalisieren, hiess es. Die Investition ziele darauf ab, das angestrebte starke Wachstum bei lokalen und regionalen Kunden zu unterstützen sowie die Palette von natürlichen Riechstoffen zu erweitern.

Im September schloss der Aromen- und Riechstoffhersteller die Übernahme von Naturex ab. Das französische Unternehmen ist auf die Produktion von natürlichen Inhaltsstoffen spezialisierten. Der Preis für die Transaktion wurde auf 1,29 Milliarden Euro beziffert.

AKTIENKURS: Die Givaudan-Aktien haben seit Jahresbeginn um rund 8 Prozent zugelegt. Damit haben sich die Titel vom Abschwung im Dezember beinahe wieder erholt und befinden sich nicht weit entfernt von letztjährigen Höchststand von Ende November bei 2'498 Franken.

jl/an