Zürich (awp) - Der Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan publiziert am Donnerstag, 18. Juli das Geschäftsergebnis des ersten Semesters 2019. Insgesamt acht Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

H1 2019E
(in Mio Fr.)           AWP-Konsens     H1 2018A

Umsatz                    3'080          2'674         
- Riechstoffe             1'342          1'223         
- Aromen                  1'740          1'451         
Org. Wachstum (in %)        5,8            5,6         
EBITDA                      712            601         
- Marge (in %)             23,2           22,5         
Reingewinn                  436            371         

FOKUS: Der weltgrösste Aromen- und Dufthersteller dürfte auch im ersten Halbjahr 2019 den Umsatz gesteigert haben. Durchs Band rechnen die Analysten mit einem deutlichen Zuwachs in beiden Divisionen. Dabei dürfte Givaudan aufgrund seiner starken Position als Marktführer vom Wachstum in der Branche überproportional profitieren.

Entscheidend zum Wachstum beigetragen haben dürften einmal mehr Akquisitionen. So darf etwa von der Naturex-Übernahme im laufenden Jahr ein deutlich stärkerer Einfluss auf den Umsatz erwartet werden als noch 2018. Organisch erwarten die Analysten ein gegenüber dem Vorjahr gehaltenes bis leicht beschleunigtes Wachstumstempo.

Etwas komplexer präsentiert sich die Margen-Entwicklung. Hier stehen sich positive und negative Einflüsse gegenüber. So dürfte es die höheren Rohstoffkosten und die übernommene Naturex einen verwässernden Einfluss gehabt haben. Einen positiven Einfluss erwarten die Analysten dagegen aus dem laufenden Sparprogramm GBS (Givaudan Business Solutions). Zudem fallen die Belastungen aus dem Vorjahr durch den BASF-Citral-Effekt weg.

Im Durchschnitt erwarten die Analysten gemäss AWP-Konsens eine etwas höhere EBITDA-Marge. Und auch der Reingewinn wird klar über dem Vorjahreswert gesehen.

ZIELE: Konkrete Ziele für das laufende Jahr nannte Givaudan wie üblich nicht. Mittelfristig streben die Genfer aber weiterhin bis 2020 ein jährliches organisches Wachstum von 4-5 Prozent an und wollen damit den Gesamtmarkt übertreffen. Zudem soll die Free-Cashflow-Rendite gemessen an den Verkäufen in der Bandbreite von 12-17 Prozent liegen.

Auch die bestehende Dividendenpraxis im Rahmen dieser Ziele soll beibehalten werden. Seit dem Börsengang im Jahr 2000 konnten sich die Aktionäre jedes Jahr über eine erhöhte Ausschüttung freuen.

Weiterhin ein Thema dürften derweil die teurer gewordenen Rohstoffe bleiben. Anlässlich der Zahlen zum ersten Quartal hiess es, dass man weiterhin Preiserhöhungen durchsetze, um den Anstieg der Produktionskosten vollständig auszugleichen.

PRO MEMORIA: Anfang Mai schlossen die Genfer die Albert Vieille-Übernahme ab. Dank der Übernahme des französischen Unternehmens stiegen die Kapazitäten im Bereich der natürlichen Ingredienzien für die Riechstoffe-Division, hiess es. Den Angaben zufolge belief sich der Umsatzbeitrag von Albert Vieille für 2018 auf Pro-forma-Basis auf über 30 Millionen Euro.

Ebenfalls im Mai gab Givaudan die Übernahme des vietnamesische Unternehmens Golden Frog bekannt. Das auf die Herstellung natürlicher Aromen und Extrakte spezialisierte Unternehmen habe 2018 einen Umsatz von rund 10 Millionen Franken erzielt, hiess es. Weitere finanzielle Angaben zur Transaktion wurden aber nicht gegeben.

Zudem übernahm der Aromen- und Duftstoffhersteller von der deutschen AMSilk das Kosmetikgeschäft, wie Ende April bekannt wurde. Die Übernahme sei Teil der Strategie 2020, das Active-Beauty-Geschäft zu erweitern, teilte Givaudan damals mit. Finanzielle Angaben zum Deal wurden allerdings keine gemacht.

AKTIENKURS: Die Givaudan-Aktien tendieren seit Jahresbeginn mit einem Plus von gut 20 Prozent stark nach oben. Den Höchststand erreichten sie dabei Mitte Juni bei 2'835. Aktuell notieren die Titel mit rund 2'750 Franken wieder etwas tiefer. Den Gesamtmarkt übertreffen sie aber immer noch deutlich. Dieser legte seit Anfang Jahr gemessen am SMI gut 16 Prozent zu.

Homepage: www.givaudan.com

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