BIELEFELD (dpa-AFX) - Beim insolventen Modehersteller Gerry Weber International kommt es an diesem Mittwoch (13.30 Uhr) zu einem wegweisenden Treffen. Auf einer vom Bielefelder Amtsgericht anberaumten Versammlung sollen sich Gläubiger dazu bereiterklären, auf einen großen Teil ihres Geldes zu verzichten. Laut Insolvenzplan sollen zwischen einem Drittel und der Hälfte der Forderungen bedient werden, die genaue Höhe hängt von der Art des Gläubigers ab. Die Zustimmung der Banken, Sparkassen und anderen professionelle Geldgeber ist Voraussetzung, damit es weitergehen kann - kommt sie nicht, droht der Firma die Zerschlagung.

Gerry Weber steckt seit Jahren in der Krise. Der Konzern leidet nicht nur unter dem Rückgang der Kundenfrequenzen in den Innenstädten und dem Siegeszug des Onlinehandels. Auch eigene Fehler, vor allem zu große Investitionen in ein eigenes Ladennetz, machten ihm zuletzt schwer zu schaffen.

Ende Januar musste der Konzern Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden. Im Juli bekam das Unternehmen wieder eine Zukunftsperspektive, als die Finanzinvestoren Robus und Whitebox ihren Einstieg ankündigten. Sie wollen die Firma mit einer fast 50 Millionen Euro starken Finanzspritze weiterhelfen - mit dem Geld könnten die Forderungen bedient und der laufende Betrieb finanziert werden./wdw/DP/stw