Grund waren sowohl Einsparungen als auch die stärkere Ausrichtung auf Pickups und so genannte Crossover-Modelle, an denen sich mehr verdienen lässt als an herkömmlichen Personenwagen. Vor Jahresfrist hatte ein Verlust von 5,2 Milliarden Dollar in den Büchern gestanden. Damals hatten allerdings Veränderungen im US-Steuersystem die Bilanz geschmälert. Bereinigt um diesen Effekt lag der Gewinn bei 2,4 Milliarden Dollar.

GM habe 2018 durch erhebliche Gegenwinde navigiert und seine Ertragsstabilität dabei unter Beweis gestellt, erklärte Finanzchefin Dhivya Suryadevara. Konzernchefin Mary Barra ergänzte, der angelaufene Umbau werde den Konzern zu Jahresanfang noch belasten, bevor ab dem zweiten Quartal die Früchte eingefahren würden. "Wir können nicht mit einer Auslastung von 70 Prozent arbeiten", begründete sie die Neuausrichtung bei einer Telefonkonferenz. "Wir mussten das verbessern. Es ist ein Übergang, den wir durchlaufen müssen." An der Börse kam die Rückkehr in die Gewinne gut an. Die Aktie von GM legte in New York vorbörslich zeitweise mehr als vier Prozent zu, nach Eröffnung der Wall Street bröckelte der Kursgewinn allerdings.

Anleger stießen sich daran, dass die Erträge im vierten Quartal nahezu komplett aus Nordamerika stammten, wo der Absatz größerer und damit lukrativerer Modelle dem Konzern über sinkende Verkaufszahlen hinweghalf. Dagegen flossen aus anderen Regionen keine Gewinne an die Konzernzentrale in Detroit. Der Gewinn von 300 Millionen Dollar in China sei durch Verluste an anderer Stelle aufgezehrt worden. Insgesamt legte der bereinigte Betriebsgewinn im Zeitraum Oktober bis Dezember auf 3,0 Milliarden Dollar von 2,9 Milliarden vor Jahresfrist zu. Der Umsatz kletterte um rund zwei Prozent auf 38,4 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr schrumpfte das bereinigte operative Ergebnis dagegen auf 10,8 (Vorjahr 11,9) Milliarden Dollar.

GM hatte Ende November bekanntgeben, mit einer Umstellung auf profitablere Fahrzeuge und dem Schwenk in die Elektromobilität und selbstfahrende Autos mehrere Werke zu schließen und massiv Personal abzubauen. Insgesamt sollen etwa 15.000 Stellen wegfallen, davon rund 8000 Angestelltenjobs außerhalb der Produktion. Zu Wochenbeginn hatten die ersten Mitarbeiter Kündigungsschreiben erhalten. Bis 2020 will GM so jährlich sechs Milliarden Dollar einsparen. Hintergrund ist die sinkende Nachfrage nach herkömmlichen Pkw in den USA, die mit steigendem Kostendruck wegen der höheren US-Zölle auf Stahlimporte einhergeht. Statt Personenwagen stellen sich amerikanische Autokäufer lieber Geländewagen und Kleinlaster mit offener Ladefläche in die Garage.