BOSTON (dpa-AFX) - Der US-Industrieriese General Electric (GE) sucht mit einer Radikalkur den Weg aus der Krise. Wie der Konzern am Dienstag mitteilte, will er sich künftig nur noch auf die Felder Kraftwerke, Erneuerbare Energien und Luftfahrt konzentrieren. Die Medizintechnik werde GE hingegen ausgliedern und die Öl- und Gastochter Baker Hughes in den kommenden zwei bis drei Jahren verkaufen. Der Verwaltungsrat habe den Plänen bereits zugestimmt. Die Aktie legte vorbörslich zu.

GE-Chef John Flannery sprach von einem Meilenstein in der Geschichte der US-Industrieikone. GE werde durch die Einschnitte agiler und könne zudem Schulden abbauen, sagte er. Luftfahrt und Energie seien hingegen die Felder, die das größte Wachstum versprechen. Der Konzern rechnet mit Einsparungen von mindestens 500 Millionen US-Dollar bis zum Jahr 2020. Die Schulden sollen im gleichen Zeitraum um 25 Milliarden Dollar runter.

Der Siemens-Konkurrent steckt derzeit in der schwersten Krise seiner 126-jährigen Unternehmensgeschichte. Wegen schwacher Ergebnisse und dem Wertverfall an der Börse, scheidet der Konzern nun auch aus dem US-Leitindex Dow Jones Industrial aus dessen Gründungsmitglied der einst war.

Konzernchef Flannery hatte bereits angekündigt, Firmenteile im Wert von 20 Milliarden Dollar zu versilbern. Einiges wurde bereits eingeleitet. So wird die Zugantriebssparte GE Transportation mit dem Zugausrüster Wabtec zusammengelegt. Das Geschäft mit industriellen Gasmotoren soll an den Finanzinvestor Advent verkauft werden, wie GE am Montag mitgeteilt hatte./she/jha/