AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der Flugzeugbauer Airbus steckt bei seinem Mittelstreckenjet A320neo weiter in der Zwickmühle zwischen immenser Nachfrage und anhaltender Triebwerksprobleme. Der Konzern diskutiere weiter darüber, die Produktionsraten für die A320neo-Jets und deren Vorgängerin A320 auf 70 oder noch mehr Maschinen pro Monat anzuheben, sagte Airbus-Chef Tom Enders am Mittwoch bei der Hauptversammlung in Amsterdam. Die Probleme der Triebwerkshersteller dürften die Produktion weiterhin hemmen. 2018 werde in diesem Punkt wahrscheinlich noch schwieriger als 2017, sagte Enders.

Weil die Triebwerksbauer mit technischen Problemen kämpften, kamen sie schon 2017 mit den Auslieferungen in Verzug. Airbus konnte daher viele Jets erst kurz vor Jahresende ausliefern. Dies werde wohl auch 2018 der Fall sein, sagte Enders. Bisher machte vor allem der Triebwerkshersteller Pratt & Whitney Negativschlagzeilen, die sogar ein teilweises Flugverbot für einige betroffene Jets umfassten. Aber auch beim Konkurrenztriebwerk von CFM, einem Gemeinschaftsunternehmen von General Electric und dem französischen Safran-Konzern , gebe es Probleme, betonte Enders.

Mit dem möglichen Produktionsausbau auf 70 Jets pro Monat geht Airbus deutlich über die bisher genannten 60 Maschinen hinaus, die ab Mitte 2019 pro Monat geplant sind. Die Triebwerksbauer wehrten sich bereits dagegen. "Es wäre verrückt, das heute zu tun, da wir immer noch dabei sind, die Produktion hochzufahren", sagte Safran-Chef Philippe Petitcolin im Februar. Vor 2021 sei eine Rate von 70 Maschinen pro Monat nicht machbar. Die Pratt & Whitney-Mutter United Technologies bezeichnete eine solche Ausweitung als "wirklich schwierig"./stw/stk