Geberit : Umschichtungen aus sicheren Werten belasten Schweizer Börse
Am 13. Dezember 2019 um 18:25 Uhr
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Zürich (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Freitag gegen den international festeren Trend an Boden verloren.
Händler erklärten, Klarheit im Brexit-Drama und die Annäherung im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit lockten die Anleger europaweit in riskantere Titel. Im Gegenzug verkauften sie Aktien von Unternehmen mit einem stabilen Geschäftsmodell, die in der Schweiz besonders stark vertreten sind. Der SMI sank um 0,2 Prozent auf 10.429 Zähler. Auch im Verlauf der ganzen Woche resultierte ein leichtes Minus.
Tiefer notierten etwa der Nahrungsmittelriese Nestle sowie die Pharmatitel Roche und Novartis. Einer der größten Verlierer unter den Standardwerten war Swiss Life mit einem Abschlag von 0,95 Prozent. Die Aktien des Lebensversicherers haben im laufenden Jahr kräftig zugelegt. Die rote Laterne im Leitindex hielten mit einem Minus von einem Prozent die Titel von Geberit.
Zu den Gewinnern gehörten dagegen der Personalvermittler Adecco, der Zementkonzern LafargeHolcim und der Elektrotechnikkonzern ABB, die von einer wirtschaftlichen Aufhellung profitieren dürften. Bei den Nebenwerten kletterten Plazza um drei Prozent. Die Immobiliengesellschaft stellte für 2019 ein über den Erwartungen liegendes Betriebsergebnis in Aussicht. Andere Branchenvertreter wie Swiss Prime Site gaben dagegen nach.
Das Unternehmen Geberit AG ist der weltweite Marktführer für Konzipierung, Herstellung und Vertrieb von Sanitäranlagen für die Bereiche Bauwesen und Gebäudesanierung. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Sanitär-Systeme (38,3%): komplette Sanitärinstallationsanlagen (Duschen, Badewannen, WCs, Bidets, Waschbecken, Urinierbecken, usw.), Füllventile, Betätigungsplatten, Spülkästen, Siphons, usw.;
- Sanitärkeramik -Produkte (31,2%);
- Kanalisationssysteme (30,5%): Systeme und Leitungen aus rostfreiem Stahl, Carbonstahl und Kupfer zur Wasserdrainage von Gebäuden und Dächern, zur Verteilung von Wasser und Gas, usw.
Ende 2021 verfügte die Unternehmensgruppe über 26 Produktionsstandorte auf der ganzen Welt.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Schweiz (9,5%), Deutschland (31,3%), Osteuropa (10,1%), Nordische Länder (9,6%), Benelux (8,4%), Italien (6,8%), Österreich (6,2%), Frankreich (5,4%), Vereinigtes Königreich und Irland (3,1%), Iberische Halbinsel (0,8%) und sonstige (8,8%).