FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Trotz des starken zweiten Quartals hat Analyst Gordon Schönell vom Bankhaus Lampe den Daumen für Gea-Aktien gesenkt. In einer Studie vom Dienstag stufte er die Aktie des Anlagenbauers auf "Sell" ab und kappte das Kursziel von 33 auf 28 Euro. Das blieb nicht ohne Folgen: Die Aktie sackte um fast viereinhalb Prozent auf 30,93 Euro ab und setzte ihre enttäuschende Entwicklung der vergangenen fünf Jahre, die unter dem Strich keine nennenswerten Kursgewinne gebracht haben, fort.

Anlass für die Abstufung ist das Milchgeschäft. Profitierte Gea im zweiten Quartal noch von steigenden Milchpreisen und einer entsprechend höheren Nachfrage aus der Molkereibranche nach den Anlagen, so droht nun Ungemach. Denn die höheren Preise hätten auch die Produktion nach oben getrieben, weshalb sich Preisdruck aufgebaut habe, schreibt Schönell. Hinzu komme, dass die Nachfrage nach Milchpulver und -fetten in einigen Teilen Asiens, Afrikas und im Mittleren Osten Ermüdungserscheinungen zeige. Und nicht zuletzt habe das trockene Sommerwetter die Futterpreise steigen lassen.

All diese Faktoren bedrohen nach Ansicht des Analysten die gute Auftragsentwicklung. Zudem müsse der Anlagenbauer deutliche Preiserhöhungen durchboxen, um den Ausblick für das Gesamtjahr zu erreichen und die Profitabilität über 2018 hinaus zu steigern. Das aber sei eine Herausforderung. Konsensschätzungen und die eigenen Ziele könnten daher verfehlt werden, warnt Schönell. Die aktuelle Bewertung spiegele eine negative Entwicklung nicht wider, so dass die Aktie eine Verkaufsposition sei.

Mit der Einstufung "Verkaufen" sagt das Bankhaus Lampe dem Wert für die kommenden zwölf Monate einen Kursverlust voraus./mf/ag/she

Analysierendes Institut Bankhaus Lampe