BRATISLAVA (dpa-AFX) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zurückhaltend auf Berichte reagiert, Frankreich unterstütze Deutschland nicht mehr beim Ostsee-Pipelineprojekt Nord Stream 2. Merkel sagte am Donnerstag in der slowakischen Hauptstadt Bratislava am Rande eines Treffens mit den Regierungschefs der vier Visegrad-Staaten, es sei nichts Neues, dass es hierzu unterschiedliche Meinungen gebe.

Für sie sei wichtig, dass die Ukraine weiter Transitland bleibe für russisches Gas, sagte Merkel weiter. Und sie sehe auch nicht, dass sich Deutschland oder Europa durch die deutsch-russische Gas-Pipeline Nord Stream 2 in eine Abhängigkeit von Russland begeben. Deutschland wolle ja auch Anlagen einrichten für Flüssiggas aus den USA.

Die Regierungschefs der Visegrad-Staaten Polen, Ungarn, Tschechien und Slowakei, alle Gegner des Pipeline-Projektes, hielten sich bei der gemeinsamen Pressekonferenz in Bratislava bei diesem Thema zurück.

Die USA drängen die EU-Staaten dazu, das deutsch-russische Erdgas-Pipeline-Projekt über eine Reform von EU-Richtlinien doch noch zu kippen. Die 1200 Kilometer lange Leitung ist bereits im Bau und soll Ende 2019 in Betrieb gehen.

Ein Erfolg der Regulierungspläne galt bislang als unwahrscheinlich. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" könnte sich nun allerdings Frankreich auf die Seite der Befürworter schlagen und damit die Mehrheitsverhältnisse entscheidend verändern./rm/ct/DP/mis