Höhere Verkaufsmengen wegen der gestiegenen Förderung im krisengebeutelten Libyen und der Kauf eines Anteils an einem russischen Gasfeld kurbelten die Geschäfte an, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Positiv sei auch der gestiegene Ölpreis. Allerdings habe dieser den negativen Effekt aus der Abwertung des Dollars zum Euro nicht ausgleichen können.

Der um Lagereffekte bereinigte Betriebsgewinn (CCS Ebit) stieg im Auftaktquartal um zwei Prozent auf 818 Millionen Euro.

Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn (CCS Überschuss) jedoch um ein Viertel auf 377 Millionen Euro. Das Unternehmen führte dies hauptsächlich auf eine höhere Konzernsteuerquote zurück. Der operative Zuwachs komme vor allem aus dem Upstream-Geschäft, der Suche und Förderung von Öl und Gas. In dieser Sparte stieg der operative Gewinn um 36 Prozent auf 438 Millionen Euro. Die Produktion legte auf den Rekordwert von 437.000 Barrel pro Tag zu. Für 2018 erwartet OMV aufgrund von Wartungen in Russland und Norwegen einen Rückgang auf 420.000 Barrel pro Tag. Aus Russland kam durch den Zukauf ein Produktionsbeitrag von 106.000 Barrel, in Libyen stieg die Förderung um 15.000 Barrel pro Tag. Der Konzern erklärte, dank des Kostensenkungsprogramms habe man die Kosten für die Produktion um 17 Prozent auf 7,4 Dollar je Fass zu gesenkt.

Für die weitere Entwicklung des Ölpreises im laufenden Jahr gibt sich der teilstaatliche Konzern optimistischer als zuletzt. Die Prognose für den durchschnittlichen Preis der Nordseesorte Brent hob OMV daher auf 68 Dollar von zuvor 60 Dollar je Barrel an. Zuletzt lag der Preis für ein Fass (159 Liter) bei 73,32 Dollar.

Die OMV-Aktien lagen am Vormittag leicht im Minus.

GESCHÄFT MIT WEITERVERARBEITUNG GESCHRUMPFT

Im Geschäft mit der Weiterverarbeitung von Rohöl zu Treibstoffen verbuchte OMV hingegen Einbußen. Durch den Verkauf der türkischen Petrol Ofisi und dem dadurch fehlenden Ergebnisbeitrag schrumpfte das CCS Ebit der Downstream-Sparte um 24 Prozent auf 376 Millionen Euro. Bei einer schwächeren Auslastung der Anlagen schrumpfte zudem die Raffineriemarge um zwölf Prozent auf 4,8 Dollar je Barrel.

Auf Widerstand stößt OMV derzeit bei der geplanten Ostsee-Pipeline Nord Stream 2. Die Österreicher sind ebenso wie der deutsche Energiekonzern Uniper und die BASF-Tochter Wintershall an der Finanzierung der Leitung beteiligt. Die Finanzierung werde OMV auch weiterhin fortführen, erklärte der Konzern im Ausblick. Durch die gut 1200 Kilometer lange Röhre soll russisches Erdgas durch die Ostsee nach Deutschland gepumpt werden. Doch einige Länder stemmen sich gegen das vom Energieriesen Gazprom betriebene Projekt. Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vor wenigen Wochen erstmals Bedingungen für die Pipeline genannt. Ohne Klarheit über die Rolle der Ukraine als Transitland für Erdgas sei das Projekt nicht möglich, sagte Merkel nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko.