Das Biotechunternehmen hob seine Ziele für das laufende Geschäftsjahr an und rechnet nun mit einem deutlich geringeren Verlust. Für 2018 werde nun ein Umsatz von 67 bis 72 Millionen Euro und ein operativer Verlust (Ebit) von 55 bis 65 Millionen Euro erwartet, teilte die Firma am Donnerstag mit. Bislang war Morphosys bei einem Umsatz von 20 bis 25 Millionen Euro von einem Verlust von bis zu 120 Millionen Euro ausgegangen. Voraussetzung ist allerdings die Zustimmung der US-Kartellbehörden zu der Allianz.

Morphosys profitiert von Zahlungen aus der Partnerschaft mit Novartis zur Entwicklung und Vermarktung eines Antikörpers zur Behandlung von Neurodermitis, den die Firma zusammen mit dem belgischen Biotechunternehmen Galapagos entwickelt hat. Morphosys und Galapagos werden von Novartis eine Vorauszahlung von 95 Millionen Euro, Meilensteinzahlungen von bis zu etwa 850 Millionen Euro sowie Umsatzbeteiligungen erhalten. Die Zahlungen teilen sich die beiden Firmen zur Hälfte auf. Novartis erhält wiederum exklusiv alle Rechte zur Vermarktung der Produkte, die sich aus der Partnerschaft ergeben und wird alle künftigen Kosten tragen.

Der Antikörper mit dem Namen MOR106 befindet sich derzeit in der zweiten von drei Phasen der klinischen Erprobung bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis. Morphosys und Galapagos hoffen, dass der Antikörper auch bei weiteren Indikationen eingesetzt werden kann. An der Börse legten Morphosys-Aktien zu und waren mit einem Plus von mehr als drei Prozent größter Gewinner im Technologieindex TecDax.

Auch die Hamburger Biotechfirma Evotec konnte am Donnerstag mit positiven Nachrichten punkten: Von Bayer erhält Evotec eine Meilensteinzahlung über vier Millionen Euro aus einer Allianz der beiden Firmen für den Start einer Phase-II-Studie mit einer Substanz zur Behandlung von chronischem Husten. Die Papiere gehörten ebenfalls zu den größten TecDax-Gewinnern.