FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub hat am Dienstag mit seinen Geschäftszahlen für Freude am Aktienmarkt gesorgt. Obwohl die Analystenkommentare überwiegend zurückhaltend ausfielen, sprangen die Titel an der MDax-Spitze um 5,81 Prozent auf 47,32 Euro hoch. Damit setzten sie die Erholungsrally der vergangenen Wochen fort und erklommen den höchsten Stand seit März.

Zwar bremste der starke Euro das Wachstum der Mannheimer im ersten Halbjahr deutlich ab: Der Umsatzanstieg von 5 Prozent wäre ohne diesen negativen Effekt doppelt so stark ausgefallen. Auch das operative Gewinnplus (Ebit) von 2 Prozent und das um 4 Prozent gestiegene Nettoergebnis litten unter der starken Gemeinschaftswährung, die die Produkte des Unternehmens für Käufer außerhalb der Eurozone verteuerte. Beide Kennziffern übertrafen aber die Konsensschätzungen. Zudem ließen die negativen Währungseffekte im zweiten Quartal nach und sollen dem Unternehmen zufolge in den kommenden Quartalen weiter an Bedeutung verlieren.

Ein Händler hob den deutlich gestiegenen freien Barmittelzufluss (FCF) im zweiten Quartal positiv hervor, der zu Jahresbeginn noch der Schwachpunkt im Zahlenwerk der Mannheimer gewesen sei. Dies habe Fuchs trotz steigender Investitionen geschafft, ergänzte Analyst Markus Mayer von der Baader Bank. Die Aktie bleibe sein bevorzugter Wert ("Top Pick") im Sektor.

Für seinen Kollegen Michael Schäfer von der Commerzbank kamen das beschleunigte organische Umsatzwachstum auf dem amerikanischen Kontinent und die operative Ergebniserholung indes lediglich ein Quartal früher als erwartet. Letztere gehe aber in die für das zweite Halbjahr erwartete Richtung, was der unveränderte Ausblick bestätige. Seine und die Konsensschätzungen preisten diese Entwicklung bereits ein. Für 2018 strebt Fuchs Petrolub weiterhin ein Umsatzplus von 3 bis 6 Prozent - ohne Berücksichtigung möglicher Übernahmen - sowie eine Ebit-Steigerung von 2 bis 4 Prozent an.

Schäfer zudem darauf, dass die Aktie bereits 10 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen 5 Jahre gehandelt werde. Auch Martin Rödiger vom Analysehaus Kepler Cheuvreux bereitet die hohe Bewertung Kopfzerbrechen - ungeachtet seiner anhaltenden Wertschätzung für die langfristig orientierte Unternehmensstrategie. Seit dem Zwischentief bei 41,52 Euro Ende Juni hat das Papier fast 14 Prozent Boden gut gemacht und gehört in diesem Zeitraum zu den größten Gewinnern im MDax./gl/mne/fba