BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Gesundheitskonzern Fresenius hat 2017 erneut Rekordergebnisse erzielt, muss aber bei einer milliardenschweren angepeilten Übernahme in den USA einen Rückschlag hinnehmen. Vor allem dank eines starken Geschäfts mit Privatkliniken stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf knapp 33,9 Milliarden Euro, wie Fresenius am Montagabend in Bad Homburg mitteilte. Der Konzerngewinn kletterte um 16 Prozent auf gut 1,8 Milliarden Euro. Damit erreichte Fresenius das 14. Rekordjahr in Folge, wenngleich die Ergebnisse leicht unter den Erwartungen von Analysten lagen. Auch die Dialyse-Tochter FMC verbuchte kräftige Zuwächse.

Die geplante Übernahme des US-Arzneiherstellers Akorn sorgt indes für neue Probleme. Wegen "angeblicher Verstöße" gegen Vorgaben des amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA zur Datenintegrität und Produktentwicklung führe Fresenius eine unabhängige Untersuchung mit externen Sachverständigen durch, erklärte der Konzern. Sollten Vollzugsbedingungen der Übernahmevereinbarung mit Akorn nicht erfüllt sein, könne dies "Folgen für den Abschluss der Transaktion haben". Fresenius halte aber weiter an der 4,4 Milliarden Euro schweren Übernahme fest und peile die Freigabe durch Behörden in den USA an.

Ursprünglich wollte Fresenius den Kauf von Akorn Anfang dieses Jahres abschließen. Zuletzt zog sich aber die kartellrechtliche Prüfung in den USA dahin. Zudem steht Akorn, ein Hersteller von Cremes und Salben selbst unter Preisdruck auf dem amerikanischen Markt für Nachahmermedikamente. Die Sorge, Fresenius könne sich mit der Übernahme verhoben haben, belastet die Aktie seit längerem./als/tav/DP/stw

Unternehmen im Artikel: Fresenius Medical Care, Akorn, Inc., Fresenius