ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Telekomkonzern Sunrise will das Kapital für die angestrebte Übernahme von Kabelnetzbetreiber UPC nun um 2,8 Milliarden Franken (knapp 2,6 Milliarden Euro) erhöhen. Ursprünglich stand eine Kapitalerhöhung von 4,1 Milliarden im Raum, gegen die sich aber Widerstand regte. Damit bestätigen sich Spekulationen von Ende der vergangenen Woche.

Man sei erfreut, dass man den Aktionären nach ausführlichen Gesprächen nun eine verbesserte Transaktionsstruktur für die Übernahme von UPC Schweiz präsentieren könne, teilte Sunrise am Montag mit.

Mit der Übernahme von UPC vom US-Kabelriesen Liberty Global will Sunrise Marktanteile gewinnen und damit dem Marktführer Swisscomzu Leibe rücken.

Ob es mit einer deutlich geringeren Kapitalerhöhung gelingt, die kritischen Sunrise-Aktionäre von der Transaktion zu überzeugen, ist offen. Die Kapitalspritze war bislang vielen ein Dorn im Auge - auch weil der zunächst angekündigte Umfang von 4,1 Milliarden Franken den Börsenwert von Sunrise deutlich übersteigt. Die Eigentümer müssen also viel Geld in die Hand nehmen, um ihren bestehenden Anteil aufrechtzuerhalten - oder ihr Aktienpaket wird verwässert.

Eine Firmensprecherin erklärte am vergangenen Freitag, dass das Sunrise-Management mit vielen Aktionären gesprochen und dabei positive Rückmeldungen erhalten habe. "Die Mehrzahl der Aktionäre steht hinter der Transaktion", erklärte sie.

Doch auch die Gegner zeigten sich ihrer Sache sicher. Angeführt werden sie vom deutschen Großaktionär Freenet, der rund ein Viertel der Anteile hält und angekündigt hatte, seine Zustimmung zu verweigern. Auch andere Aktionäre hatten sich kritisch geäussert./cf/tt/AWP/fba