HAMBURG (dpa-AFX) - Der Mobilfunkanbieter und Sunrise-Großaktionär Freenet stemmt sich gegen einen Kauf des Kabelnetzbetreibers UPC Schweiz durch seine Schweizer Beteiligung. Eine Kapitalerhöhung zu diesem Zweck lehne das Unternehmen ab, teilte das Unternehmen am Freitag in Hamburg mit. Freenet erachte die aktuellen Transaktionsbedingungen, insbesondere den vereinbarten Kaufpreis, die geplanten Synergien sowie die Transaktionsstruktur, als unausgewogen und nachteilig für alle Sunrise-Aktionäre. Freenet werde gegen den Vorschlag stimmen. Damit könnte der Deal auf der Kippe stehen.

Der Telekomkonzern Sunrise, an dem Freenet rund ein Viertel der Anteile hält, hatte Ende Februar seine Kaufabsicht für den im Internet- und TV-Geschäft starken Wettbewerber UPC bekanntgegeben. Der Kaufpreis sollte laut Vereinbarung 6,3 Milliarden Schweizer Franken (rund 5,8 Milliarden Euro) betragen. Dafür hatte das Unternehmen eine Kapitalerhöhung von 4,1 Milliarden Franken vorgeschlagen. Die Zustimmung der Aktionäre sollte im Rahmen einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung im zweiten Halbjahr 2019 eingeholt werden.

Freenet hält den Kaufpreis allerdings, unter anderem wegen des angespannten Marktumfeldes sowie der operativen Entwicklung von UPC, für zu hoch und verlangte nun eine Reduzierung. Auch die geplante Barzahlung, die vorgeschlagene Kapitalstruktur sowie die Struktur der Finanzschulden würden zu einer unangemessenen Belastung der Sunrise-Aktionäre führen, hieß es. Bereits Anfang Mai hatte Finanzchef Ingo Arnold die Struktur des Deals kritisiert und auf Nachbesserung gepocht. Eine Kapitalerhöhung würde die Beteiligung deutlich verwässern./kro/nas