Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat sich gegen ein Verringern der Start- und Landerechte der Lufthansa am größten deutschen Flughafen ausgesprochen.

"Die Lufthansa ist die Hub-Airline für den Frankfurter Flughafen. Wir sind eindeutig dafür, dass die Lufthansa ihre Slots behalten kann", sagte Fraport-Chef Stefan Schulte am Dienstag auf der im Internet übertragenen Hauptversammlung des MDax-Konzerns. Es sei wichtig, dass der Hauptkunde von Fraport seinen Marktanteil in Frankfurt halten "und gerne auch ausbauen" könne. Ein restriktives Eingreifen der EU-Kommission in die Verkehrsrechte wäre ein falsches Zeichen für den Flughafen, der an seinen Ausbauplänen trotz des Geschäftseinbruchs durch die Corona-Krise festhält.

Die Lufthansa soll wegen der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie vom Staat mit bis zu neun Milliarden Euro an öffentlichen Geldern gestützt werden. Die Regierung einigte sich mit dem Unternehmen nach wochenlangen Verhandlungen auf ein Rettungspaket. Die Beihilfe muss noch von der EU-Kommission genehmigt werden. Insidern zufolge fordert die Behörde als Auflage, die Lufthansa solle Slots an ihren Drehkreuzen in Frankfurt und München an Konkurrenten abgeben, um ihre Marktmacht zu begrenzen. Die Fluggesellschaft hat an beiden Flughäfen einen Marktanteil von etwa zwei Dritteln der Flüge.