"Wir wenden uns an Sie angesichts der Übernahme der Uniper durch Fortum, einer feindlichen Übernahme", hieß es in dem Schreiben von Konzernbetriebsratschef Harald Seegatz und anderer Arbeitnehmervertreter, das der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag vorlag. Uniper sei durch das Vorgehen Fortums schwer geschädigt worden, zudem sei der finnische Angreifer klare Aussagen zu seinen strategischen Absichten schuldig geblieben. "Es fällt uns schwer, das nach wie vor undurchsichtige und taktische Verhalten von Fortum (..) und insbesondere das Schweigen der finnischen Regierung in dieser Sache zu verstehen", hieß es weiter.

"Wir hoffen aufrichtig, mit Ihnen als neue finnische Ministerpräsidentin und Ihrem neuen Kabinett in dieser Sache einen neuen Ansprechpartner gefunden zu haben, der bereit ist, sich der zentralen Frage der Arbeitnehmerrechte (..) anzunehmen und damit der sozialen Verantwortung nachzukommen, die die finnische Regierung als Mehrheitsaktionärin von Fortum hat", schrieben die Arbeitnehmervertreter. Sie forderten Marin und ihre Regierung zu einem "konstruktiven Dialog" auf.

Der Düsseldorfer Konzern mit 11.000 Beschäftigten stemmt sich seit über zwei Jahren gegen eine Übernahme durch den finnische Konkurrenten. Großaktionär Fortum hatte im vergangenen Jahr mitgeteilt, sich Zugriff auf rund 70 Prozent der Uniper-Anteile gesichert zu haben. Für eine Übernahme muss der Konzern aber noch eine Regelung in Russland aus dem Weg räumen. Fortum-Chef Pekka Lundmark strebt hier nach früheren Angaben bis Ende März 2020 eine Lösung an.